Die direkten Einkommenseffekte durch die Geldpolitik der EZB sind aber von Land zu Land in der Eurozone sehr unterschiedlich. Insgesamt profitierten die privaten Haushalte mehr durch die niedrigen Zinsen für Kredite, als sie auf der anderen Seite durch die niedrige Verzinsung von Bankeinlagen verloren.
Von 2010 bis 2015 beliefen sich die kumulativen Gewinne auf rund 130 Milliarden Euro, oder 400 Euro pro Kopf. Die größten Gewinner dabei waren Portugal, Griechenland und Spanien. Seit 2010 übersteigen in all diesen Ländern die Zinsgewinne etwa 1.200 Euro pro Kopf.
Vermögen wächst trotz negativer Einkommenseffekte
Trotz des negativen Zinseffekts auf die Einkommen ist das Brutto-Geldvermögen der Deutschen im vergangenen Jahr um 4,2 Prozent auf 5,2 Billionen Euro gestiegen. Ein Grund dafür ist eine „solide Sparleistung der Deutschen“, wie Michael Heise, Chef-Volkswirt der Allianz betont. Seit dem Jahr 2007 hätten die Deutschen ihre Geldvermögensbildung unter den Euro-Zonen-Bürgern am stärksten gesteigert – vermutlich auch vor dem Hintergrund, wegen der Niedrigzinsphase mehr fürs Alter zurücklegen zu müssen.
Überhaupt noch mehr gespart als vor der Finanzkrise haben nach Analyse der Allianz nur noch die Niederländer. Alle anderen Euro-Bürger haben ihre Sparraten seit 2007 reduziert.