Boston Consulting Group Wie Banken im Regulierungswahn wettbewerbsfähig bleiben

Die aufsichtsrechtlichen Reformen haben seit der Finanzkrise zu einer Vielzahl von komplexen und kostspieligen Vorschriften geführt und Hindernisse geschaffen, die die Banken überwinden müssen, um profitabel zu bleiben, schrieb BCG in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Banken, die im Hinblick auf die Regeln - unter anderem zu Kapitalanforderungen und Schuldenobergrenzen (Leverage-Ratios) - fähig sind, zu “kategorisieren, Prioritäten zu setzen und umzusetzen”, werden im Vorteil sein, hieß es in der Studie.

“Hier steht eine Bank gegen die andere”, sagte Thomas Garside, Partner bei BCG in London. “Jede bekommt die steigenden Kosten im Zusammenhang mit Aufsicht und Compliance zu spüren.”

Der weltweite Bankensektor hat sich zu einer “Welt der drei Geschwindigkeiten” entwickelt, erläuterte BCG, wobei die Schwellenländer und die USA wieder zur Rentabilität zurückkehrten und europäische Banken ihr schlimmstes Jahr seit Beginn der Krise erlebten. Die Schlussfolgerungen basieren auf Daten von 318 Privatkunden-, Geschäfts- und Investmentbanken, die 90 Prozent der weltweiten Branchen-Aktiva auf sich vereinen.

Senkung der Betriebskosten entscheidend

Europäische und US-amerikanische Banken müssen sich auf die Kosten konzentrieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben, heißt es in der Studie mit dem Titel “Global Risk 2013-2014: Breaching the Next Banking Barrier.”

Die Senkung der Betriebskosten sei entscheidend bei den US- Banken, da keine weiteren Einsparungen aus der Risikovorsorge zu erreichen seien und die Kapitalanforderungen hoch bleiben, so die Studie. Die Banken müssen auch das Risiko effizienter verwalten und ihre Geschäftspläne überdenken.

"Vor der Krise bestand die Problematik unter anderem darin, die Menschen zu überzeugen, dass Risiko auf der strategischen Agenda sein sollte”, sagte Garside. “Das hat sich geändert. Während es zuvor fast kein Problem war, ist es nun so groß, dass man sich nicht gegen alles schützen kann, sondern Prioritäten setzen muss.”

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