Vor- und Nachteile von Edelstein-Investments Diamanten als Alternative zu Gold

Seite 2 / 4

Bei der Color, also der Farbe des Steines, ist folgendes zu beachten: Grundsätzlich erscheinen Diamanten in Farbabstufungen von weiß bis gelb – wobei die Regel gilt, je farbloser desto wertvoller. Ausnahmen bilden hier die „Fancy Colored“-Diamanten, die wir hier aber nicht näher betrachten. Die Farbskala reicht von D = reinweiß bis Z = gelblich/bräunlich. Die Stufen D bis H werden mit nur ganz feinen Abstufungen als farblos wahrgenommen. Im Sinne eines Investments, das nicht von Modeerscheinungen abhängig sein soll, empfehlen sich Steine dieser Farbkategorien.

Die Kategorisierung nach den 4Cs ist essentiell und kann für einen Stein – bei einem Gewicht von beispielsweise 0,75ct - einen Wert zwischen 450 bis 6.500 US-Dollar ergeben – das bedeutet bei gleicher Größe einen 13-fachen Unterschied. 

Diamanten vs. Gold

Genau das – die Komplexität der Bewertung – ist auch der große Nachteil von Diamanten gegenüber Gold. Die Expertise, die nötig ist, um einen Stein zu bewerten, macht abhängig von seltenen Spezialisten. Damit verbunden ist die Tatsache,  dass der Markt kompliziert zu bewertende Steine tendenziell schwerer akzeptiert.  Hinzu kommt, dass sich die erwähnten Experten nicht immer zu 100 Prozent einig über die Qualität eines Steines sind. Im Extremfall kann das bedeuten, dass ein hoch bewerteter Stein teuer eingekauft wird und zum Zeitpunkt des Verkaufs ein anderer Sachverständiger denselben Stein um eine Stufe geringer bewertet.

Hilfe bieten hier die Zertifizierungen von anerkannten Stellen wie GIA, IGI oder HRD. Die anerkannteste und daher von Investoren zu bevorzugende stammt dabei von GIA (Gemological Institute of America). Dieses Institut ist bekannt für seine strengen Bewertungen und gilt somit als eine Art Benchmark. In weiterer Folge bedeutet das auch, dass GIA-zertifizierte Steine immer etwas teurer sind als andere Steine. Spätestens beim Verkauf sollte sich das aber wieder ausgleichen.

Die angesprochenen Zertifikate spielen auch eine große Rolle für die Problematik der Konfliktsteine – die so genannten Blutdiamanten. Hundertprozentige Sicherheit gibt es zwar auch mit einem Zertifikat nicht, aber bei einem Stein mit entsprechender Urkunde, gekauft bei einem Händler des Vertrauens, sollte, was Bewertung und Herkunft betrifft, nicht allzu viel schiefgehen.

Neben den Zertifikaten bieten die Spezialisten der Firma Rapaport eine weitere Hilfe, speziell wenn es um den Preis eines Steines geht. Die „Rapaport Liste“ gilt gemeinhin als die Bibel des Diamantenbusiness. Jeder Preis, der irgendwo auf der Welt von einem seriösen Händler verlangt oder bezahlt wird, fußt in irgendeiner Form auf dieser Liste. Das mag zum einen für den potenziellen Investor gut und transparent klingen – immerhin gibt es somit sowas wie einen allgemeinen Marktpreis, in Wahrheit ist diese Liste aber eher ein gut gehütetes Geheimnis, in das der Investor nur mit Hilfe des Juweliers seines Vertrauens Einblick bekommen kann. Auf eigene Faust wird er allerdings - trotz Internet und allerlei Suchhilfen – schwer fündig werden. Aus Investorensicht also ein weiterer kleiner Nachteil gegenüber anderen Rohstoffen, deren Preise in Echtzeit im Internet verfügbar sind.