Visionäre Don Draper hat mit Steve Jobs viel gemein

Seite 3 / 3


Was Apple-Aktionäre jetzt tun sollten

Schlussendlich kommen wir zurück zu der Frage, weshalb die Gemeinsamkeiten von Don Draper und Steve Jobs so von Bedeutung sind.

Man kann die Werbeagentur Sterling Cooper & Partners ohne Don Draper führen. Man kann Apple ohne Steve Jobs führen. Nichtsdestotrotz muss man in beiden Fällen die beiden charismatischen Persönlichkeiten mit jeweils einer Person – mit natürlich eigenem individuellen Führungsstil und Visionen – ersetzen, die das weiterführen können, was die Unternehmen ursprünglich erfolgreich gemacht hat.

Im Falle der Werbeagentur Sterling Cooper & Partners vermissen wir die brillante tiefempfundene kreative Kraft von Don Draper. Dieser Verlust macht sich durch das Ausbleiben der (Werbe-)Awards für die kreativsten Kampagnen bemerkbar. Darüber hinaus wird der Verlust des Kreativitätsvorsprungs auch dazu führen, dass die Kunden sich letztlich nach einer neuen Werbeagentur umschauen werden.

Im Falle von Apple müssen sich die Aktionäre wahrscheinlich nach einem „neuen Apple“ umschauen, da man mit den erwähnten aktionärsfreundlichen Maßnahmen eher versucht, die Aktie vor einer nahenden unausweichlichen Korrektur – die eher früher als später zu erwarten ist – zu schützen. Der Fokus des Managements sollte sich daher voll auf innovative bahnbrechende Produkte konzentrieren. Das wäre eher im Sinne der Aktionäre und vor allem Steve Jobs.

Der Kurs einer Aktie reflektiert und bewertet nämlich nicht die Gegenwart, sondern die Zukunft eines Unternehmens. Wenn wir also annehmen, dass Apple seinen Innovationsvorsprung und seine Innovationskraft verloren hat, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich der Aktienkurs nach unten korrigieren wird.

Vielleicht findet sich die Antwort auf die Frage, wie Apple seine Innovationskraft zurückgewinnen kann und in Zukunft noch relevant bleiben will, in der Steve-Jobs-Ansprache, die er 2005 vor den Absolventen der Stanford-Universität hielt. Deren letzte Worte sollte sich Tim Cook nochmals zu Herzen nehmen.

„Bleibt hungrig. Bleibt töricht.“


Über den Autor: Spiros Margaris ist Gründer und Geschäftsführer der Beratungsboutique Margaris Advisory. Er besitzt einen MBA von der Toronto University & EMBA der Universität St. Gallen (HSG) sowie über 20 Jahre internationale Berufserfahrung im Investment Management für institutionelle Kunden, Family Offices und HNWIs. Er veröffentlicht regelmäßig Aufsätze zu innovativen Lösungen und Strategien zu den Themen Banking und Asset Management.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen