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Themenorientierte Anlagestrategie „Der Investor ist kein Homo oeconomicus“

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Wenn Chinas Investitionen, die 43 Prozent vom Bruttosozialprodukt betragen, auf das Niveau westlicher Volkswirtschaften (23 Prozent vom Bruttosozialprodukt) absinken, sollte die Nachfrage nach Investitionsgütern auf das Niveau von 2005 zurückgehen. Angesichts der absehbaren Nachfrageschwäche, des Preisdrucks und des Margenverfalls bei den europäischen Lieferanten erwarten wir Kursrückgänge zum Beispiel für die skandinavischen Unternehmen Sandvik, SKF, Alfa Laval, Atlas Copco und FL Smidth. Entsprechend haben wir hier Short-Positionen aufgebaut.

Welche Erwartungen haben Sie an das zweite Halbjahr 2016?

Röpke: Die Entscheidung der Briten zum Verlassen der EU drückt auf die Risikobereitschaft der Investoren. Einen Dominoeffekt des Brexit auf andere Staaten in Europa erwarten wir aber nicht. Denn in Großbritannien werden Konjunkturentwicklung, Währung und Unternehmensgewinne in 2017 zu sehr schwächeln, als dass weitere Länder diesem Beispiel folgen wollen. Im restlichen Europa dürften die Erträge der Unternehmen eher steigen. Zum einen wird das billige Geld der Notenbank von jenen Marktteilnehmern nachgefragt werden, die in strukturelles Wachstum investieren können. Zum anderen werden die Digitalisierung vieler Geschäftsmodelle, globale Überkapazitäten und künstliche Intelligenz die Lohnzuwächse für viele niedrig halten, während sie die Gewinne für wenige steigen lassen.

Wenn die Gewinne steigen während die Risikoprämie sinkt und die Niedrigzinsphase anhält, macht eine hohe Kassenhaltung wenig Sinn. Deshalb bietet die derzeitige Kursschwäche eine Chance, um in strukturelle Wachstumsaktien zu investieren. Diese Unternehmen werden in einer Phase niedrigen Wachstums nicht nur profitabler sein als zyklische Aktien, sondern auch neu bewertet werden.

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