Studie von EY Das Make-or-Buy-Dilemma von Family Offices

Hat ihren Family Office Guide aktualisiert: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY

Hat ihren Family Office Guide aktualisiert: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY

Das moderne Konzept des Family Office geht zurück auf die Familie des Bankiers und Kunstsammlers John Pierpoint Morgan, heute bekannt als J.P. Morgan. Sein „House of Morgan“ kümmerte sich seit 1838 um die Familie und deren Besitz. Obwohl Family Offices seitdem an Größe und Komplexität stark zugenommen haben, ist die Motivation der Gründerfamilien gleich geblieben.

Sie wollen ihr Vermögen schützen, familiäre Konflikte vermeiden und die reibungslose Übergabe an die nächste Generation sicherstellen. Viele erhoffen sich zudem mehr Kontrolle über ihre Finanzen bei weniger persönlichem Aufwand. Aber auch der Wunsch nach Vertraulichkeit und Schutz der Privatsphäre, die Aussicht auf höhere Renditen oder besseres Risikomanagement spielen bei der Nutzung eines Family Offices eine Rolle.

Wer sein Vermögen heute einem Family Office anvertrauen will, steht jedoch anders als früher vor einer Wahl, die im englischen Sprachgebrauch als „make-or-buy-dilemma“ bezeichnet wird: Soll man ein eigenes Single Family Office (SFO) ins Leben rufen oder ein Multi Family Office (MFO) in Anspruch nehmen und die Dienstleistung damit quasi einkaufen? Und gibt es Situationen, in denen man besser ganz ohne Family Office fährt?

Nicht unter einer Million

Bei der Antwort auf die Frage, ob man überhaupt ein Family Office braucht, spielt laut Studie vor allem die Höhe des Vermögens eine Rolle. Da für die gesamte Bandbreite an Family-Office-Dienstleistungen Kosten von mindestens einer Million US-Dollar jährlich anfallen, sollten Familien ein Vermögen ab 100 Millionen US-Dollar mitbringen, um die operativen Kosten zu decken.

Family Offices von Familien mit kleineren Vermögen beschränken sich hingegen meist auf eine begrenzte Zahl an Basis-Dienstleistungen wie die Verwaltung familieneigener Immobilien (siehe Tabelle).


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Family-Office-Typen nach Vermögenshöhe und Kosten

Quelle: EY Family Office Guide 2016