Die westliche Welt befindet sich in einem gigantischen Schneeball-System, einem Ponzi-Schema. In den dreißig Jahren bis zum Ausbruch der Finanzkrise hat sich die Verschuldung mehr als verdoppelt. Seit 2008 hat sich dieser Trend dank tiefer Zinsen und aktiver Geldpolitik weiter beschleunigt. Laut der Beratungsfirma McKinsey wachsen die Schulden von Staaten (9,3 Prozent pro Jahr), privaten Haushalten (2,8 Prozent) und Nicht-Finanzunternehmen (5,9 Prozent) seit 2007 weltweit weiterhin drastisch und immer noch schneller als die Wirtschaft.
Während das Volumen an Ausleihungen für produktive Zwecke, also Investitionen, seit Jahren relativ zum Bruttoinlandsprodukt stagniert, haben sich die Ausleihungen für Konsum und Spekulation vervielfacht. Immer mehr Kredite dienen dazu vorhandene Vermögenswerte wie Immobilien zu zunehmend höheren Preisen zu kaufen.
Das System wimmelt von Zombies
Je höher das System gehebelt wird, also verschuldet ist, desto geringer der realwirtschaftliche Impuls neuer Schulden. Immer mehr Kredite dienen nur noch dazu, die Illusion der Bedienung der vorhandenen Schulden aufrecht zu erhalten. Die Verschuldungskapazität ist zunehmend ausgeschöpft.
Faulen Schulden und Fehlinvestitionen drücken das Wirtschaftswachstum und führen zu deflationärem Druck. Im ganzen System wimmelt es von Zombies: Banken und Unternehmen, die nur noch mit Tiefstzinsen am Leben gehalten werden.
Damit nähert sich der Endpunkt unseres Ponzi-Schemas. Die Schulden sind völlig außer Kontrolle geraten, während die Realwirtschaft in einer Eiszeit verharrt. Dies vor allem, weil die zwei relativ simplen Optionen zum Abbau der Überschuldung nicht gelingen wollen.
Am rationalsten wäre ein geordneter Schuldenschnitt, der mit entsprechender Besteuerung und Vermögensabgaben einhergehen müsste. Schließlich stehen den Schulden entsprechende Vermögenswerte gegenüber. Dieses Vorgehen wäre am effizientesten und würde den Schaden in Grenzen halten. Diese Option ist allerdings wenig populär und kaum durchzusetzen.
Eleganter wäre die Entwertung der Schulden durch Inflation. Doch wenn Inflation leicht zu erzeugen wäre, hätten wir sie längst. Es zeigt sich aber, dass die Geldpolitik im Umfeld von Überschuldung nicht wirkt. Zu stark ist der deflationäre Druck von faulen Schulden und Überkapazitäten. Nicht zufällig diskutieren wir heute Helikopter-Geld und Bargeldverbot.
Je länger es nicht gelingt, die Inflation zu erzeugen, desto größer ist die Gefahr eines Unfalls. Wenn planmäßige Auswege versperrt scheinen, drohen wir ungesteuert ins Chaos zu geraten. Auslöser dafür könnte eine Welle von Bankpleiten sein, die im Zuge der neuen Bail-in-Regeln für eine Panik unter den Gläubigern sorgen.
Realistischer ist jedoch eine politische Radikalisierung, die dazu führt, dass beispielsweise in Italien oder Frankreich Euro-kritische Regierungen an die Macht kommen, die in Austritt und Schuldenschnitt eine Lösung für die ökonomische Misere sehen. Das Ergebnis wäre eine tiefe Rezession, die durchaus so schlimm werden könnte wie die deflationäre Depression der 1930er Jahre.
An den Finanzmärkten schwindet bereits der Glaube an die Allmacht der Notenbanken. In einer solchen Situation hilft es oft, den gewohnten Rahmen des Denkens zu verlassen. Wie bei einem Computer, der sich aufgehängt hat, hilft vielleicht ein Neustart.
Gold als Brücke zur Schuldenbereinigung
Die Notenbanken sind in der Bewertung ihrer Aktiva weitgehend frei. Mit selbst geschaffenem Geld, das sie unbegrenzt herstellen können, können die Notenbanken alles kaufen, was sie wollen – egal zu welchem Preis. Idealerweise ein Gut, welches einen dauerhaften Wert hat und nicht verfällt.
So könnten die Notenbanken zum Beispiel Öl kaufen und einlagern. Angesichts der weltweiten Ölvorräte und der Lagerkosten keine effiziente Idee. Besser wäre es, ein homogenes Gut zu nehmen, welches zudem nur begrenzt verfügbar und leicht zu lagern ist. Wie Gold.
Praktischerweise halten viele Notenbanken trotz der Verkäufe der letzten Jahrzehnte noch einige Goldvorräte; Länder wie Russland und China haben sie sogar noch deutlich erhöht. Die Notenbanken könnten nun über Nacht erklären, alles Gold der Welt zu einem bestimmten Preis aufzukaufen.
Im Verhältnis zu den ohnehin schon vorhandenen Lagerbeständen wäre das gar kein großer Akt: Allein die US-Notenbank Fed besitzt 8.134 Tonnen Gold (Stand: März 2016). Neu produziert wurden im vierten Quartal 2015 nur 767 Tonnen.
Während das Volumen an Ausleihungen für produktive Zwecke, also Investitionen, seit Jahren relativ zum Bruttoinlandsprodukt stagniert, haben sich die Ausleihungen für Konsum und Spekulation vervielfacht. Immer mehr Kredite dienen dazu vorhandene Vermögenswerte wie Immobilien zu zunehmend höheren Preisen zu kaufen.
Das System wimmelt von Zombies
Je höher das System gehebelt wird, also verschuldet ist, desto geringer der realwirtschaftliche Impuls neuer Schulden. Immer mehr Kredite dienen nur noch dazu, die Illusion der Bedienung der vorhandenen Schulden aufrecht zu erhalten. Die Verschuldungskapazität ist zunehmend ausgeschöpft.
Faulen Schulden und Fehlinvestitionen drücken das Wirtschaftswachstum und führen zu deflationärem Druck. Im ganzen System wimmelt es von Zombies: Banken und Unternehmen, die nur noch mit Tiefstzinsen am Leben gehalten werden.
Damit nähert sich der Endpunkt unseres Ponzi-Schemas. Die Schulden sind völlig außer Kontrolle geraten, während die Realwirtschaft in einer Eiszeit verharrt. Dies vor allem, weil die zwei relativ simplen Optionen zum Abbau der Überschuldung nicht gelingen wollen.
Am rationalsten wäre ein geordneter Schuldenschnitt, der mit entsprechender Besteuerung und Vermögensabgaben einhergehen müsste. Schließlich stehen den Schulden entsprechende Vermögenswerte gegenüber. Dieses Vorgehen wäre am effizientesten und würde den Schaden in Grenzen halten. Diese Option ist allerdings wenig populär und kaum durchzusetzen.
Eleganter wäre die Entwertung der Schulden durch Inflation. Doch wenn Inflation leicht zu erzeugen wäre, hätten wir sie längst. Es zeigt sich aber, dass die Geldpolitik im Umfeld von Überschuldung nicht wirkt. Zu stark ist der deflationäre Druck von faulen Schulden und Überkapazitäten. Nicht zufällig diskutieren wir heute Helikopter-Geld und Bargeldverbot.
Je länger es nicht gelingt, die Inflation zu erzeugen, desto größer ist die Gefahr eines Unfalls. Wenn planmäßige Auswege versperrt scheinen, drohen wir ungesteuert ins Chaos zu geraten. Auslöser dafür könnte eine Welle von Bankpleiten sein, die im Zuge der neuen Bail-in-Regeln für eine Panik unter den Gläubigern sorgen.
Realistischer ist jedoch eine politische Radikalisierung, die dazu führt, dass beispielsweise in Italien oder Frankreich Euro-kritische Regierungen an die Macht kommen, die in Austritt und Schuldenschnitt eine Lösung für die ökonomische Misere sehen. Das Ergebnis wäre eine tiefe Rezession, die durchaus so schlimm werden könnte wie die deflationäre Depression der 1930er Jahre.
An den Finanzmärkten schwindet bereits der Glaube an die Allmacht der Notenbanken. In einer solchen Situation hilft es oft, den gewohnten Rahmen des Denkens zu verlassen. Wie bei einem Computer, der sich aufgehängt hat, hilft vielleicht ein Neustart.
Gold als Brücke zur Schuldenbereinigung
Die Notenbanken sind in der Bewertung ihrer Aktiva weitgehend frei. Mit selbst geschaffenem Geld, das sie unbegrenzt herstellen können, können die Notenbanken alles kaufen, was sie wollen – egal zu welchem Preis. Idealerweise ein Gut, welches einen dauerhaften Wert hat und nicht verfällt.
So könnten die Notenbanken zum Beispiel Öl kaufen und einlagern. Angesichts der weltweiten Ölvorräte und der Lagerkosten keine effiziente Idee. Besser wäre es, ein homogenes Gut zu nehmen, welches zudem nur begrenzt verfügbar und leicht zu lagern ist. Wie Gold.
Praktischerweise halten viele Notenbanken trotz der Verkäufe der letzten Jahrzehnte noch einige Goldvorräte; Länder wie Russland und China haben sie sogar noch deutlich erhöht. Die Notenbanken könnten nun über Nacht erklären, alles Gold der Welt zu einem bestimmten Preis aufzukaufen.
Im Verhältnis zu den ohnehin schon vorhandenen Lagerbeständen wäre das gar kein großer Akt: Allein die US-Notenbank Fed besitzt 8.134 Tonnen Gold (Stand: März 2016). Neu produziert wurden im vierten Quartal 2015 nur 767 Tonnen.