Sal. Oppenheim analysiert Superzyklen Aktien sind trotz schwachen Wachstums erste Wahl

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Die Erfahrungen aus den Jahren 2008 und 2012 führten somit zu einer Fehleinschätzung zukünftiger Zyklen und damit zu teils gravierenden Fehlallokationen beim Vermögen. Für Edler und Moryson ein Fehler: „Aus unserer Sicht befinden sich die Aktienmärkte kurz vor oder bereits in einem neuen Superzyklus“, sagt Edler.

Wer nach dem seit über 30 Jahre andauernden Bullenmarkt an den Rentenmärkten an langlaufenden Staatsanleihen festhalte, laufe ebenfalls Gefahr, seine Investments falsch auszurichten. „Die Anleihenmärkte befinden sich vor oder bereits in einer schwierigen Phase. Der Höhepunkt des Superzyklus – in diesem Fall gekennzeichnet durch historisch niedrige Zinsen – ist überschritten und wir gehen von einem langfristigen Eintritt in einen Abschwung bei steigenden Zinsen aus“, so Edler.

Rohstoffposition mittelfristig sinnvoll

Um die klassischen Verhaltensfehler zu vermeiden, empfiehlt der Co-Investmentchef des Bankhauses Sal. Oppenheim bei der langfristigen Vermögensaufstellung statistisch-mathematische Methoden heranzuziehen, die auf ökonomischen Modellen basieren: „Vor allem in den frühen Jahren des Vermögensaufbaus sollte man die Entscheidungen möglichst rational treffen. Einmal verpasste Performance lässt sich oft nicht mehr aufholen“, so Edler.

Da in einem weiteren Superzyklus die Korrelation von Aktien und Staatsanleihen ansteige, biete die Diversifikation zwischen diesen Assetklassen zukünftig weniger Vorteile. „Es wird sich daher lohnen, über Alternativen fürs Portfolio nachzudenken“, so Edler. Mittelfristig sieht er eine Möglichkeit im Aufbau von Rohstoffpositionen: „Die Rohstoffpreise sind am Superzyklus-Tiefpunkt. Vereinzelt haben sie ihre Talsohle erreicht.“


Über die Autoren:
Lars Edler verantwortet als Co-CIO und Leiter Investmentstrategie die taktischen Investitionsentscheidungen der institutionellen und privaten Vermögensverwaltung. Der promovierte Volkswirt, der seit dem Jahr 2007 für das Bankhaus tätig ist, verfügt über umfangreiche Erfahrungen als Portfoliomanager von Balanced-Mandaten und Multi-Asset-Fonds und ist verantwortlich für die Neu- und Weiterentwicklung der hauseigenen Investmentprozesse.

Martin Moryson ist seit November 2012 Chefvolkswirt der Privatbank Sal. Oppenheim jr. & Cie. In seiner Funktion verantwortet er die volkswirtschaftliche Analyse und Prognose des Bankhauses.

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