Die Entwicklungen werden durch die anhaltende Erosion der Verwaltungsgebühren und Provisionen vorgegeben. Wenn die Banken im Private Banking in den vergangenen Jahren auskömmlich verdienten, so ist eine der Ursachen unter anderem eine deutliche Volumensteigerung der Vermögen seit dem Tiefpunkt der Finanzkrise im März 2009 in Aktienportfolios um zirka 100 Prozent und bei Rentenportfolios um etwa 35 bis 40 Prozent allein auf Kurssteigerungen, unabhängig von Neukundenakquisitionen, zurückzuführen.
Entwicklungen in den Kundensegmenten
Die ausufernde Regulierung im Privatkundengeschäft durch nutzlose Beratungsprotokolle belastet die Ertragsrechnung zusätzlich und schränkt die Beratungsmöglichkeiten der Banken ein. Wenn nun das deutsche Beratungsprotokoll durch die EU-Regulierung hinsichtlich der „Durchleuchtung“ der Verdienst- Vermögens- und Lebensverhältnisse weiter verschärft wird, wird der normale Privatkunde, je nach Bank/Bankengruppe bis zu einem Vermögen in der Größenordnung von etwa 500.000 Euro praktisch uninteressant für die Beratung. Er wird in ETF- oder Fondstrukturen verwiesen.
Auch, wieder je nach Bankstruktur, werden darüber liegende Vermögen in eine standardisierte Vermögensverwaltung gepackt. Der Kunde darf hier dann in der Regel gerade noch die gängigen phantasielosen Portfoliostrukturen, abgegrenzt nach „Rendite“ „Wachstum“ und „Dynamik“, auswählen.
Etwas eingehender wird und kann man sich dem Kunden unter ökonomischen Aspekten erst ab einem Vermögen jenseits der 3 Millionen Euro oder in vielen Fällen bei den klassischen Privatbanken erst ab 5 Millionen Euro widmen. Aber auch hier durchaus eher noch im Rahmen der mandatierten Vermögensverwaltung.
Die jüngeren Generationen, vor allem die nun nachwachsende Smartphone- und Fintech-affine, wird sich sowieso eher den Internetbanken zuwenden.