Eine Gefahr fürs Vermögen Was eine Asset Protection leistet

Seite 2 / 3



Vollumfänglicher Schutz


Was versteht man unter Asset Protection? Im engeren Sinn den Schutz des Vermögens vor Zugriffen von Gläubigern. Gläubiger können neben Privatpersonen, wie zum Beispiel Nachbarn, Ehegatten und künftigen Erben, auch Unternehmen oder der Staat sein.

Eine weite Auslegung des Begriffs umfasst zusätzlich den Schutz vor den Folgen allgemeiner Lebensrisiken. Die meisten von Ihnen werden eine Privathaftpflichtversicherung abgeschlossen haben. Das sollte das absolute Minimum sein.

Wie sieht es mit dem Schutz des größten Assets aus – der eigenen Person? Im Verlauf des Erwerbslebens verdienen Ihre Kunden vermutlich mehrere Millionen Euro. Oder auch nicht, falls einem frühzeitig etwas zustößt, was diesen dann an der Berufsausübung hindert.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung in ausreichender Höhe ist da unabdingbar. Doch was heißt ausreichend? Haben Sie mal Ihren Finanzbedarf oder den Ihrer Kunden bis zum statistischen Lebensende durchrechnen lassen? Meist klafft da selbst unter Einsatz einer höchstmöglichen Rente, üblicherweise maximal 70 Prozent des aktuellen Einkommens, eine ordentliche Lücke in der Haushaltskasse.

Weiter geht es mit der Absicherung der Liebsten für den Todesfall. Manche Werbung verspricht „100.000 Euro Risikoschutz ab 2,69 Euro“. Der Deutsche lässt sich nicht lumpen, seine Familie ist ihm etwas wert. Er schließt über den doppelten Betrag ab. Wegen Vorerkrankungen mit einem kleinen Zuschlag. Alles in allem nur 100 Euro pro Jahr für 200.000 Euro, die die Familie im Todesfall erhält. Aber hat die Summe überhaupt etwas mit der Lebenswirklichkeit zu tun?

Wenn der Familienvater, Mitte 30, die Straße überquert und anstatt von links plötzlich von rechts ein Lkw kommt, dann hinterlässt er gegebenenfalls ein Frau und zwei Kleinkinder. Sein fehlendes Einkommen muss bis ans Lebensende seiner Frau ausgeglichen werden.

Da sind zunächst höhere Kosten für die Kinderbetreuung, damit sie überhaupt weiter arbeiten kann. Die Ausbildung der Kinder steht noch komplett bevor. Und einen Teil der Altersvorsorge seiner Partnerin soll die Versicherung ebenfalls speisen. Der Bedarf an Wohnfläche wird bei nur einem Elternteil nicht unbedingt kleiner.

Und so kommt es, dass selbst bei moderat veranschlagten Lebenshaltungskosten und geringer angenommener Inflation schnell ein Ausgangsbetrag von mehr als einer Million Euro zusammenkommt. Der wird, mitsamt Zinsen, nach und nach von der Witwe aufgezehrt, um sie vor der Sozialhilfe zu bewahren.

Die Vermögensdistanz

Sind Sie oder Ihr Kunde Unternehmer? Haften Sie oder er „der Einfachheit halber“ mit dem Privatvermögen? Denken Sie noch mal darüber nach, was das in letzter Konsequenz bedeuten kann. Es ist im Sinn der Asset Protection besser, dass Unternehmer möglichst viel Abstand und Schutz zwischen sich und das eigene Vermögen bringen.

Wieso entscheiden Sie sich nicht für eine Gesellschaftsform, deren Haftung beschränkt ist? Wieso statt einer deutschen Konstruktion sich nicht für eine englische Limited-Form entscheiden? Oder würden Sie lieber auf eine Limited Liability Company, kurz LLC, außerhalb der Europäischen Union in einem Land zurückgreifen, dessen Gerichte keine ausländischen Titel anerkennen?

Das hätte den Vorteil, dass potenzielle Gläubiger ihre angeblichen Forderungen vor dem ausländischen Gericht belegen müssten. Und das, nachdem sie dafür in Deutschland einen Anwalt sowie einen weiteren Korrespondenzanwalt im Land des Gerichtstands beauftragt hätten und zusätzlich mindestens 25.000 Dollar als Sicherheit beim ausländischen Gericht hinterlegen mussten.

Selbst im billigsten Fall muss der Kläger mit vorab etwa 50.000 Euro Gerichts- und Anwaltskosten rechnen, bevor es überhaupt losgeht. Sie können recht sicher sein, dass nicht jeder mit Ihnen wegen einer Kleinigkeit einen Streit vom Zaun bricht. Mit einer Rechtschutzversicherung im Rücken und dem Privatvermögen eines voll haftenden Unternehmers als Ziel, sieht das für den Kläger in Deutschland ganz anders aus.