Geschäfte mit vermögenden Privatkunden sind für Banken besonders interessant, da sie hohe Gewinne versprechen. Doch bekommen die Kunden im Private Banking wirklich überall die hervorragenden ganzheitliche Beratung, die sie aufgrund ihres Ertragspotenzial erwarten dürfen? In seinem „Qualitätsatlas Private Banking 2014" ging das Institut für Vermögensaufbau (IVA) dieser Frage nach.
Das IVA führte IVA 270 Beratungsgespräche bei 235 Banken in 36 deutschen Städten durch. Um die themenübergreifende Beratungsqualität untersuchen zu können, gaben die Tester kein bestimmtes Schwerpunktthema vor, sondern überließen es dem Berater, diesen zu setzen.
Das Ergebnis: Viele Banken weisen erheblichen Verbesserungsbedarf auf. Insbesondere auf den "harten" Bewertungsdimensionen wie "Sachgerechtigkeit" und "Kundengerechtigkeit" haben die Finanzinstitute schlechte Leistungen gezeigt; bei den "weichen" Bewertungsdimensionen wie "Vor- und Nachbetreuung" und "Atmosphäre/Interaktion" lief es etwas besser.
Auf Institutsebene erzielte die Commerzbank den besten Gesamtmittelwert, dicht gefolgt von den Sparkassen. Die Volksbanken kommen auf den dritten Platz. In den einzelnen Städten lagen die Sparkassen am häufigsten vorne.
Auch die Gesprächsdauer war in den Filialen der Sparkassen mit durchschnittlich über 60 Minuten am höchsten. Es folgen Filiale der Commerzbank, in denen sich die Berater im Schnitt fast eine Stunde Zeit für ihre potenziellen Neukunden nahmen.
Anmerkungen:
"Vor/Nach"= Vor- und Nachbetreuung
Atmo./Inter. = Atmosphäre/Interaktion