Das verdienen Family-Office-Chefs Bis zu einer Million Franken

London. Chefs der Single Family Offices in der britischen Hauptstadt verdienen mehr als ihre Kollegen außerhalb der Metropole

London. Chefs der Single Family Offices in der britischen Hauptstadt verdienen mehr als ihre Kollegen außerhalb der Metropole Foto: Pixelio

Die Jobs in Family Offices sind in der Branche sehr begehrt. Was Vermögensverwalter für sehr wohlhabende Familien verdienen wissen hingegen nur die wenigsten. Das Forschungsinstitut Campden FO/ Sulger Buel & Company wollte das ändern und sprach mit Führungskräften von über 25 britischen und Schweizer Family Offices über ihr eigenes Geld.

Großbritannien: Zwischen 75.000 und 390.000 britische Pfund plus Bonus

London versus Provinz und Single Family Office (SFO) versus Multi Family Office (MFO): Bei britischen Vermögensverwaltern hängt die Gehaltsfrage sehr stark von der Lage und der Art des Unternehmens ab.

Vorstandschef Londoner SFOs bekommen zwischen 150.000 und 390.000 britischen Pfund jährlich – plus eventuelle Boni, die bei 20 bis 50 Prozent des Grundgehalts liegen und sich an der Performance der Gesellschaft und / oder am Kapitalerhalt richten.

Londoner SFO-Finanzchefs und –Geschäftsführer verdienen zwischen 70.000 und 230.000 Pfund im Jahr. Hinzu kommen Boni zwischen 15 und 20 Prozent des Grundgehalts. Investmentchefs kommen auf 100.000 bis 250.000 Pfund Gehalt; ihre Boni waren entweder an einen Vergleichsindex gekoppelt oder die Befragten machten dazu keine Angaben.

Die Gehälter außerhalb der Hauptstadt sind deutlich geringer. Ein SFO-Chef verdient dort zwischen 110.000 und 175.000 Pfund plus 10 bis 20 Prozent Bonus, ein Finanzchef oder Geschäftsführer zwischen 75.000 und 85.000 Pfund (Bonus: 15-20 Prozent), ein Investment-Chef zwischen 80.000 und 250.000 Pfund (Bonus: keine Angabe).

Die Vorstandschefs der meisten britischen MFOs verdienen weniger als ihre SFO-Kollegen. Das lag laut den Forschern meist daran, dass sie einen großen Anteil an ihrer Gesellschaft in Aktien halten und auf diese Weise am Erfolg ihrer Firma teilnehmen. Die Vorstandsvorsitzende britischer MFOs verdienen zwischen 110.000 und 200.000 britischen Pfund im Jahr.

Geschäftsführer und Finanzchefs der MFOs hingegen bekommen mehr Geld als ihre Kollegen von Vermögensverwaltungen für mehrere Familien. Sie kommen auf 80.000 bis 240.000 Pfund jährlich – plus leistungsabhängiges Einkommen, das bei bis zu 70 Prozent des Grundgehalts liegen kann.

Schweiz: Wer internationales Geld verwaltet, verdient bis zu einer Million Franken

In der Schweiz hingegen spielen regionale Differenzen so gut wie keine Rolle. Bei den Gehältern Schweizer SFO-Chefs kommt es darauf an, ob ihre Kunden aus der Schweiz oder aus dem Ausland kommen.

Führungskräfte Schweizer SFOs, die internationales Geld verwalten, werden nämlich besonders gut bezahlt. So kann ein Vorstandsvorsitzender auf 400.000 bis 650.000 Schweizer Franken im Jahr kommen. Kommt noch der Bonus von meistens rund 50 Prozent des Grundgehalts hinzu, nehmen manche SFO-Chefs eine Million Franken und mehr mit nach Hause.

Geschäftsführer und Finanzchefs der SFOs, die für eine ausländische Familie arbeiten, gehören ebenfalls zu den Top-Verdienern. Ihr Grundgehalt liegt zwischen 300.000 und 600.000 Franken, die Boni können bis zu 40 Prozent betragen. Investmentchefs nehmen jährlich zwischen 400.000 und 500.000 Franken nach Hause – plus eventuelle Boni, die sich an den Gewinnen der vergangenen Jahre richten.

SFOs, die das Geld einer Schweizer Familie managen, zahlen ihren Chefs hingegen zwischen 200.000 und 500.000 Schweizer Franken. Die Boni liegen üblicherweise bei 20 bis 40 Prozent. Die Gehälter der Finanz- und Investmentchefs sowie der Geschäftsführer bewegen sich im gleichen Bereich.

Schweizer MFOs zahlen ihren Chefs zwischen 350.000 und 400.000 Franken jährlich. Die Boni liegen meist bei 50 bis 100 Prozent des Grundgehalts. Investmentchefs der MFOs müssen sich zwar mit niedrigeren Einstiegsgehältern als ihre SFO-Kollegen abfinden (100.000 bis 250.000 Franken). Dafür sind Boni von bis zu 70 Prozent des Grundgehalts keine Seltenheit.

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