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Anlagestrategie Risikokontrolliertes Wachstum in Zeiten makroökonomischer Unsicherheit

Johanna Kyrklund, Head of Multi Asset Investments bei Schroders

Johanna Kyrklund, Head of Multi Asset Investments bei Schroders

In dem neuen Anlageumfeld von makroökonomischer Unsicherheit schlagen wir als Lösung eine Klasse von Strategien zur Vermögensaufteilung vor, die sich „risikokontrolliertes Wachstum“ (siehe Analyse „Risk-controlled growth: Solution portfolios for outcome-oriented investors“) nennt. Diese Portfolios weisen konzentrierte Allokationen in wachstumsbezogenen Risikoprämien auf. Herrschen indes bezüglich der Risikoprämie unvorteilhafte Bewertungsszenarios vor, werden dynamische Änderungen an der Risikopositionierung vorgenommen.

Präzise Formulierung gewünschter Anlageergebnisse als Grundsatz

Ein wesentlicher Grundsatz bei der Konstruktion dieses Rahmens für risikokontrolliertes Wachstum ist die präzise Formulierung der gewünschten Anlageergebnisse. Diese ergebnisorientierten Kriterien erfordern überdurchschnittlich hohe erwartete Renditen im Vergleich zu Geldmarktanlagen (Wachstum), während zugleich große jährliche Verlustrisiken gemieden werden (Risikokontrolle).

Wir stehen dabei vor der Herausforderung, dass ein Wachstumsschwerpunkt mit einer umfangreichen Allokation in wachstumsbezogenen Risikoprämien (etwa über Aktienanlagen) einhergeht, um diese Renditeziele realisieren zu können. Ein statisches Portfolio mit einer umfangreichen Aktienallokation führt allerdings in einem unvorteilhaften makroökonomischen Umfeld und bei schwierigen Finanzmarktbedingungen zu inakzeptablen Verlusten. Für diese Art von Anlagen gibt es kein „Universalportfolio“.

Mit Simulationen werden Grenzwerte für jedes wirtschaftliche Umfeld definiert

Wir verknüpfen die Bewertung von Risikoprämien mit dem wirtschaftlichen Umfeld und analysieren zugleich die Renditen, die in bestimmten makroökonomischen Szenarios (hohe Inflation/niedrige Inflation, Expansion/Kontraktion) realisiert werden. Für unsere Simulationen haben wir eine Technik entwickelt, die eine ausgewogene Mischung von zukunftsgerichteten Gleichgewichtsannahmen und historischen wirtschaftlichen Wechselbeziehungen herstellt. Damit versuchen wir, Unwägbarkeiten in Zusammenhang mit der Bewertung von Risikoprämien und Renditen abzubilden.

Mit diesen Annahmen können wir effiziente Grenzwerte für jedes wirtschaftliche Umfeld definieren. Schließlich fließen die Präferenzen des Wachstumsanlegers, der mit Risikokontrolle investiert, in die Konstruktion von lösungszentrierten Portfolios für jedes Szenario ein. Die Portfolios sind Bestandteil einer dynamischen Allokationsstrategie.

Die lösungszentrierten Portfolios weisen in einem wachstumsstarken Umfeld erwartungsgemäß hohe Allokationen gegenüber wachstumsbezogenen Risikoprämien auf. Bei wachstumsschwachen Bedingungen werden diese Allokationen zugunsten stärker diversifizierter Allokationen in kredit-, inflations- und strategiespezifischen Risikoprämien reduziert, die unter anderem davon abhängen, wie hoch die Inflationsrate ist. Wir berücksichtigen bei den Anlegerpräferenzen eine gewisse Aversion in Bezug auf den Tracking Error, was zu einer moderaten Allokationsverlagerung im Portfolio führt.

Dynamische Allokationsstrategie schneidet wesentlich besser ab als statischer Ansatz

Die dynamischen, lösungszentrierten Portfolios, die sich daraus ergeben, erzielen in unseren Simulationen die gewünschten Ergebnisse unabhängig vom jeweils vorherrschenden Wirtschaftsumfeld. Im ungünstigsten aller Szenarios, dem der Stagflation, werden die angestrebten Ergebnisse jedoch nicht ganz erreicht. Die lösungszentrierten Portfolios schneiden wesentlich besser ab als ein statischer Ansatz, sofern wir uns des jeweils vorherrschenden Umfelds bewusst sind und die Entwicklung künftiger Renditen aus Risikoprämien in etwa der der Vergangenheit ähnelt.

Innerhalb des gleichen Rahmens wird ein interessanter Vergleich zu Allokationsansätzen mit Risikoparität angestellt. Ein dynamisches Risikoparitätsportfolio mit kostenlosem Leverage schneidet mit niedrigeren Renditen – aber auch niedrigerem Risiko und hohen Sharpe-Ratios – relativ gut ab. Allerdings würde ein Anleger mit Präferenz für risikokontrolliertes Wachstum, dessen Ziele durch unsere ergebnisorientierten Kriterien definiert werden, ein höheres Risiko-Rendite-Verhältnis vorziehen, als unter Umständen mit dieser allgemeinen Risikoparitätsanlage zu erreichen ist. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, sich auf ergebnisorientierte Kriterien zu konzentrieren, um Portfoliolösungen für alle Anleger festzulegen. Daran zeigt sich letztlich die Relevanz von risikokontrolliertem Wachstum für Anleger.

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