Credit Suisse Quartalsbericht Nur das Private Banking läuft rund

Die Credit Suisse Group hat am Mittwoch für das erste Quartal einen Rückgang des Ergebnisses um 34 Prozent gemeldet. Der Nettogewinn fiel auf 859 Millionen Franken (706 Millionen Euro), von 1,3 Millionen Franken im entsprechenden Quartal des Vorjahrs, meldete die zweitgrößte Schweizer Bank aus Zürich. Von Bloomberg befragte Analysten hatten im Mittel mit 1,09 Milliarden Franken gerechnet.

CEO Brady Dougan hatte im vergangenen Jahr die Geschäftsbereiche in solche aufgeteilt, die er weiterführen will, und solche, die verkauft oder abgewickelt werden sollen. Der Quartalsgewinn litt unter dem Ertragsrückgang im Anleihehandel. “Das Umfeld war im Quartal generell schwierig, es gab wenig Aktivität von Seiten der Kunden”, sagte Andreas Venditti, Analyst bei Vontobel in Zürich. “Der Anleihenbereich hatte ein schlechtes Quartal.”

Die Aktie von Credit Suisse hat in Zürich seit Jahresbeginn 2,1 Prozent zugelegt, womit die Marktkapitalisierung des Unternehmens bei 44,4 Milliarden Franken liegt. Der Wettbewerber UBS wird höher bewertet, und laut Bloomberg-Daten hat sich die Differenz ausgeweitet, nachdem die UBS 2012 entschied, den Anleihehandel größtenteils aufzugeben.

Für den Investmentbank-Bereich meldete die Credit Suisse einen Rückgang des Vorsteuergewinns um 36 Prozent auf 827 Millionen Franken. Im Bereich Private Banking & Wealth Management stieg der Gewinn um 15 Prozent auf 1,01 Milliarden Franken.

Credit Suisse ist vom Anleihegeschäft stärker abhängig als andere Banken. Das Institut erzielt 27 Prozent seiner Erträge mit dem Anleihehandel und dem Underwriting von Schuldtiteln, wie von Morgan Stanley zusammengestellte Daten zeigen. Diese Quote wird nur von Goldman Sachs Group übertroffen und entspricht der der Deutschen Bank und der japanischen Nomura Holdings.

Jedoch rangiert Credit Suisse bei seinem Anteil am weltweiten Ertrag mit Festverzinslichen nur auf Platz acht und hat nur ein Drittel dessen erwirtschaftet, was Spitzenreiter JPMorgan einnahm, schrieben die Analysten im März in der Studie “Mis-allocated Resources: Why Banks Need to Optimize Now”, die gemeinsam mit Oliver Wyman & Co. erstellt wurde. Im Aktienbereich hat Credit Suisse der Studie zufolge den zweithöchsten Marktanteil; hier war der Ertrag im letzten Jahr fast so hoch wie im Rentenbereich.

Quelle: Bloomberg

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