Studie von Pricewaterhouse Coopers Niedrige Zinsen belasten Stiftungen stärker als Finanzkrise

Laut einer Umfrage von Pricewaterhouse Coopers erwarten deutsche Stiftungen wegen der Niedrigzinsen Vermögensverluste

Laut einer Umfrage von Pricewaterhouse Coopers erwarten deutsche Stiftungen wegen der Niedrigzinsen Vermögensverluste Foto: PwC

Um trotz der niedrigen Zinsen ihr Vermögen real zu erhalten, riskieren deutsche Stiftungen offenbar mehr als bislang bekannt. Das zeigt eine Umfrage von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC) unter 208 der vermögensstärksten Stiftungen in Deutschland. Fast jede dritte Stiftung hat demnach einen Teil ihres Vermögens in ertragreichere – und damit grundsätzlich auch riskantere – Anlageformen umgeschichtet.

Mehr als jeder zweite Stiftungsverantwortliche rechnet zudem damit, dass dieser Sektor in den kommenden vier bis fünf Jahren höhere Risiken in Kauf nehmen wird, um bei angestrebtem Vermögenserhalt gemeinnützige Zwecke in gewohntem Umfang zu erfüllen. Die Umfrage zeigt allerdings auch: Im Grundsatz halten Stiftungen an einer eher konservativen Anlagepolitik fest.



Der PwC-Untersuchung zufolge besteht ein Portfolio zurzeit im Durchschnitt zu 35 Prozent aus Anleihen – darunter viele Staatspapiere mit hoher Bonität. Zwar gelten diese als nahezu ausfallsicher, allerdings ist ihre Verzinsung in den vergangenen Jahren dramatisch gesunken – nahe der Nulllinie.

Dasselbe gilt für Tages- und Termingeldkonten, die ein Viertel des Stiftungsvermögens ausmachen. Immerhin rund ein Fünftel des Stiftungsvermögens ist momentan in Sachwerten wie zum Beispiel Immobilien investiert; vom Preisanstieg in diesem Anlagesegment dürften also zumindest einige Stiftungen profitiert haben. Dagegen ist der Anteil von Aktien und sonstigen unternehmerischen Beteiligungen nach wie vor vergleichsweise gering.