Stephan Albrech ist Gründer und Vorstand der Albrech & Cie Vermögensverwaltung AG aus Köln
Vom Verstand her ist vielen Anlegern klar, dass sie mit Sachkapital in den kommenden Jahren besser fahren werden als mit Nominalwerten. Doch viele zögern angesichts mauer konjunktureller Aussichten vor einem Aktieninvestment. Dabei zeigt die Geschichte: Gerade in Rezessionsjahren hat sich der Aktienkauf besonders gelohnt.
Pessimisten glauben, gute Argumente auf ihrer Seite zu haben, wenn sie angesichts der jüngsten Aktienrallye zu deutlicher Skepsis raten. Die Rallye bei Dax & Co sei in erster Linie von der massiven Liquidität der Notenbanken getrieben, nicht aber von der Wirtschaftsentwicklung.
Mag sein, dass sie mit dem ersten Teil ihrer These richtig liegen, doch bei der zweiten Hälfte sind sie auf dem Holzweg. Denn die Wirtschaft muss keineswegs brummen, damit es an der Börse gut läuft. Eher trifft das Gegenteil zu: In Rezessionsjahren schnitt nicht nur der Deutsche Aktienindex hervorragend ab.
Kursgewinne in Krisenjahren
So legte der Dax in jedem Jahr, in dem die Wirtschaftsleistung in Deutschland zurückging, teils exorbitant zu. Konkret: 1967 betrug das Kursplus 49,2 Prozent, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging um 0,3 Prozent zurück. 1975 stieg der Dax um 40,2 Prozent, das BIP gab 0,9 Prozent ab. 1982 sattelte der Dax „nur“ 14,4 Prozent auf, das BIP schmolz um 0,4 Prozent.
1993 und 2003 freuten sich die Anleger über Kursexplosionen von 46,8 und 37,1 Prozent, während bei der Wirtschaftsaktivität ein Minus von 0,8 und 0,2 Prozent zu Buche stand. Und 2009 legte der Dax knapp 24 Prozent zu, während das BIP um satte 5,1 Prozent einbrach. Sehr ähnlich verlief die Entwicklung beim viel beachteten US-Aktienindex S&P 500.
Enorm hohe Trefferquote
Fazit der Betrachtung: Aktienkäufe in Phasen, in denen die Wirtschaft auf Talfahrt geht oder sogar einbricht, sind – entgegen der allgemeinen Einschätzung – nahezu eine sichere Bank für relativ zügige Kursgewinne. Selbst wenn sich das Timing als schlecht herausstellen sollte, sind die Chancen groß, dass dieser Fehlgriff in den kommenden Jahren rasch ausgebügelt wird.
Das zeigt der S&P 500: 1974 war das einzige von acht Rezessionsjahren seit 1951, in dem der marktbreite Aktienindex nicht kräftig zulegte, sondern ordentlich verlor – und zwar 29,7 Prozent. Doch diese Scharte wurde rasch ausgewetzt. Schon 1975, ebenfalls ein Rezessionsjahr, legte der Index um 31,5 Prozent zu. Und bereits 1980 konnten sich Anleger, die daneben gegriffen hatten, über aufgelaufene Kursgewinne von insgesamt 41 Prozent freuen - Dividenden nicht mit eingerechnet.
Qualitätsaktien hängen Dax 2009 deutlich ab
Noch besser schnitten jene Anleger ab, die sich etwa 2009 auf unterbewertete Value-Aktien mit einer starken Marktstellung und gesunden Bilanzen konzentrierten, auf die wir in unserer Vermögensverwaltung fokussieren.
Dazu gehörten nach unseren Kriterien zum Beispiel Henkel, BASF und Linde. Diese Werte legten zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2009 (in der oben genannten Reihenfolge) 61,3 Prozent, 56,7 Prozent sowie 40,6 Prozent. Das sind im Mittel 52,9 Prozent und damit mehr als das Doppelte dessen, was der Dax als Plus verbuchte.
Vom Verstand her ist vielen Anlegern klar, dass sie mit Sachkapital in den kommenden Jahren besser fahren werden als mit Nominalwerten. Doch viele zögern angesichts mauer konjunktureller Aussichten vor einem Aktieninvestment. Dabei zeigt die Geschichte: Gerade in Rezessionsjahren hat sich der Aktienkauf besonders gelohnt.
Pessimisten glauben, gute Argumente auf ihrer Seite zu haben, wenn sie angesichts der jüngsten Aktienrallye zu deutlicher Skepsis raten. Die Rallye bei Dax & Co sei in erster Linie von der massiven Liquidität der Notenbanken getrieben, nicht aber von der Wirtschaftsentwicklung.
Mag sein, dass sie mit dem ersten Teil ihrer These richtig liegen, doch bei der zweiten Hälfte sind sie auf dem Holzweg. Denn die Wirtschaft muss keineswegs brummen, damit es an der Börse gut läuft. Eher trifft das Gegenteil zu: In Rezessionsjahren schnitt nicht nur der Deutsche Aktienindex hervorragend ab.
Kursgewinne in Krisenjahren
So legte der Dax in jedem Jahr, in dem die Wirtschaftsleistung in Deutschland zurückging, teils exorbitant zu. Konkret: 1967 betrug das Kursplus 49,2 Prozent, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging um 0,3 Prozent zurück. 1975 stieg der Dax um 40,2 Prozent, das BIP gab 0,9 Prozent ab. 1982 sattelte der Dax „nur“ 14,4 Prozent auf, das BIP schmolz um 0,4 Prozent.
1993 und 2003 freuten sich die Anleger über Kursexplosionen von 46,8 und 37,1 Prozent, während bei der Wirtschaftsaktivität ein Minus von 0,8 und 0,2 Prozent zu Buche stand. Und 2009 legte der Dax knapp 24 Prozent zu, während das BIP um satte 5,1 Prozent einbrach. Sehr ähnlich verlief die Entwicklung beim viel beachteten US-Aktienindex S&P 500.
Enorm hohe Trefferquote
Fazit der Betrachtung: Aktienkäufe in Phasen, in denen die Wirtschaft auf Talfahrt geht oder sogar einbricht, sind – entgegen der allgemeinen Einschätzung – nahezu eine sichere Bank für relativ zügige Kursgewinne. Selbst wenn sich das Timing als schlecht herausstellen sollte, sind die Chancen groß, dass dieser Fehlgriff in den kommenden Jahren rasch ausgebügelt wird.
Das zeigt der S&P 500: 1974 war das einzige von acht Rezessionsjahren seit 1951, in dem der marktbreite Aktienindex nicht kräftig zulegte, sondern ordentlich verlor – und zwar 29,7 Prozent. Doch diese Scharte wurde rasch ausgewetzt. Schon 1975, ebenfalls ein Rezessionsjahr, legte der Index um 31,5 Prozent zu. Und bereits 1980 konnten sich Anleger, die daneben gegriffen hatten, über aufgelaufene Kursgewinne von insgesamt 41 Prozent freuen - Dividenden nicht mit eingerechnet.
Qualitätsaktien hängen Dax 2009 deutlich ab
Noch besser schnitten jene Anleger ab, die sich etwa 2009 auf unterbewertete Value-Aktien mit einer starken Marktstellung und gesunden Bilanzen konzentrierten, auf die wir in unserer Vermögensverwaltung fokussieren.
Dazu gehörten nach unseren Kriterien zum Beispiel Henkel, BASF und Linde. Diese Werte legten zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2009 (in der oben genannten Reihenfolge) 61,3 Prozent, 56,7 Prozent sowie 40,6 Prozent. Das sind im Mittel 52,9 Prozent und damit mehr als das Doppelte dessen, was der Dax als Plus verbuchte.