PwC-Studie über IPOs Private-Equity-Börsengänge bieten bessere Performance

Übernahmen durch Private-Equity-Häuser (PE) werden häufig als negativ wahrgenommen. Die Öffentlichkeit verbindet damit meiste Begriffe wie Schuldenanstieg, Reorganisation und Veräußerung von Geschäftseinheiten. Als Folge davon zögern Investoren häufig, sich am Börsengang eines Unternehmens mit PE-Hintergrund zu beteiligen. Ist diese Zurückhaltung gerechtfertigt? 

Zumindest in kurzfristiger Perspektive von bis zu einem Jahr nach der Erstemissionen (IPO, Initial Public Offering) entwickeln sich die Aktienkurse der von Private-Equity-Gesellschaften an die Börse geführten Unternehmen im Schnitt deutlich besser als die anderer Neuzugänge auf dem Aktienmarkt.

Das geht aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervor, für die weltweit 3.239 Börsengänge der Jahre 2003 bis 2012 analysiert wurden. PwC hat die Performance von IPOs mit PE-Hintergrund mit IPOs ohne PE-Hintergrund verglichen.  

Die Studie zeigt, dass IPOs mit PE-Hintergrund in Nordamerika am Tag 1 des Listings eine minimal bessere Performance zeigen als IPOs ohne PE-Hintergrund. Ähnlich sieht dies einen Monat nach Notierungsaufnahme aus. Nach einem Jahr hingegen liegen IPOs ohne PE-Hintergrund in ihrer Wertentwicklung leicht vorne. Insgesamt aber sind die Unterschiede gering. 

Eine andere Entwicklung zeigt die Analyse in Europa. Hier – wie auch in Nordamerika – weisen IPOs mit PE-Hintergrund am Ende des ersten Handelstages eine geringfügig bessere Performance auf als IPOs ohne PE-Hintergrund. Nach einem Monat zeigt sich erneut eine geringfügig bessere Wertentwicklung. Bemerkenswert ist jedoch die Outperformance nach einem Jahr. Die IPOs mit PE-Hintergrund übertreffen die IPOs ohne PE-Hintergrund deutlich (17 Prozent gegenüber 4,2 Prozent). 

In Asien hingegen zeigen IPOs ohne PE-Hintergrund eine durchweg bessere Wertentwicklung als solche mit PE-Hintergrund. Hier ist zu allen untersuchten Zeitpunkten die Performance der IPOs ohne PE-Hintergrund signifikant höher als die der IPOs mit PE-Hintergrund. Besonders deutlich ist dieser Unterschied nach einem Jahr (9,4 Prozent gegenüber 1,5 Prozent).

Ein zentraler Punkt dieser gegenüber Nordamerika und Europa deutlich unterschiedlichen Entwicklung scheint zu sein, dass die meisten asiatischen Länder einen vergleichsweise gering entwickelten PE-Markt aufweisen. Dieser kann offenbar nicht das Umfeld und nicht die Unternehmensstrukturen schaffen, die für das dauerhaft überdurchschnittliche Abschneiden von IPOs von PE-Portfoliounternehmen erforderlich sind.

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