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NN (L) Global Sustainable Equity „Google und Shell sind jetzt bereit, uns zuzuhören“

Viele Investoren stehen Nachhaltigkeitsfonds immer noch kritisch gegenüber, da sie durch ein eingeschränktes Anlageuniversum Performanceeinbußen fürchten. Genau das Gegenteil sei jedoch der Fall, meint Nina Hodzic. Eine gut begründete Reduzierung des Universums könne nach Ansicht der Nachhaltigkeitsexpertin durchaus gewinnbringend sein: „Wir haben analysiert, welche Kriterien den größten Mehrwert bringen. Dazu gehört zum Beispiel der Ausschluss von Unternehmen mit umstrittenen Verhalten oder Unternehmen, die in Skandale oder Korruption verstrickt sind.“

Hodzic ist Senior ESG-Spezialistin bei NN Investment Partners (NNIP). ESG steht für Environmental, Social, Governance. Eine ESG-Analyse beleuchtet, wie Unternehmen mit der Umwelt umgehen, sozialen Belangen begegnen und wie das Unternehmen geführt wird. NNIP beschäftigt sich bereits seit dem Jahr 2000 mit der nachhaltigen Kapitalanlage. Der Pionierfonds, der NN (L) Global Sustainable Equity, konnte im Juli auf 15 Jahre seit Auflage zurückblicken.

Best-in-Class: Nur die besten 50 Prozent

Die Fondsmanager Hendrik-Jan Boer, Alex Zuiderwijk und Jeroen Brand investieren weltweit in Aktien. Bei der Titelauswahl analysieren sie sowohl finanzielle als auch ESG-Kriterien. Für die ESG-Analyse werden die Daten des externen Anbieters Sustainalytics herangezogen. Der spezialisierte Datenanalyst untersucht über 4.000 Unternehmen aus aller Welt hinsichtlich einer Vielzahl von Kriterien und vergleicht sie dann mit anderen Unternehmen des gleichen Sektors.

Diese Best-in-Class-Analyse ist der erste Schritt bei der Titelauswahl für den Fonds. Nur die Unternehmen, die zu den besten 50 Prozent einer Branche gehören, erhalten Zugang zum Portfolio. „Der Fonds investiert dabei über alle Sektoren hinweg. Es werden keine Sektoren von vornherein ausgeschlossen“, erklärt Boer. Einige Aktivitäten sind aber dennoch tabu. Zum Beispiel kommen keine Unternehmen ins Portfolio, die in Bereichen wie Waffen, Atomenergie, Tabak oder Glücksspiel aktiv sind. Ebenso halten die Fondsmanager Abstand von Unternehmen, die bestimmte Konventionen beispielsweise in Bezug auf Menschenrechte, Kinderarbeit, Zwangsarbeit oder Diskriminierung nicht einhalten oder gegen die OECD-Richtlinie für multinationale Unternehmen verstoßen. Ein auf die individuellen Ansprüche von NNIP abgestimmtes Sustainalytics-Tool sorgt für den automatischen Ausschluss solcher Unternehmen.

ESG-Experten betreiben aktive Engagement-Politik

Zusätzlich zu den externen Daten erhalten die Fondsmanager Unterstützung durch das interne ESG-Team von NNIP. Dieses entwickelt den Investmentprozess ständig weiter. Zurzeit versucht es in Zusammenarbeit mit dem European Center for Corporate Engagement (ECCE) der Maastricht Universität herauszufinden, welche Kriterien in welchen Sektoren die Performance der Unternehmen am stärksten beeinflussen. Außerdem betreiben die ESG-Experten eine aktive Engagement-Politik. So wird etwa mit Google über den Datenschutz und die Einhaltung der „Eine-Aktie-eine-Stimme“-Regel gesprochen oder mit Shell über die Bohrpläne in der Arktis. „Die Unternehmen sind heute viel eher bereit, uns zuzuhören“, sagt ESG-Expertin Hodzic.

Bei der Analyse der Finanzfaktoren stützen sich die Fondsmanager auf quantitatives und fundamentales Research des hauseigenen 25-köpfigen Global Equity Research Teams. Im Mittelpunkt steht eine Analyse hinsichtlich Qualität, Bewertung und Momentum. „Wir glauben, dass Qualitätsunternehmen mit einem überdurchschnittlichen Potenzial für Cashflow und Gewinne sowie einer nachhaltigen Dividende, zur langfristigen Outperformance beitragen können“, erläutert Boer.

Allokation: Konventionelle Benchmark als Risikomaß

Ins Portfolio gelangen schließlich 90 bis 120 Aktien. Zu den größten Positionen zählen Apple, Google, CVS Health - und seit Kurzem auch Microsoft. „Mit dem neuen CEO dürfte ein neuer Produktzyklus für das Unternehmen anstehen“, erklärt Boer den Zukauf. Im Gegensatz zu vielen anderen Nachhaltigkeitsfonds hat der NN Global Sustainable Equity mit dem MSCI World eine konventionelle Benchmark, an dem die Fondsmanager das Risiko des Fonds ausrichten. Daher überwiegen im Fonds analog zum Index US-Unternehmen, obwohl viele Firmen, die die ESG-Faktoren besonders gut erfüllen, aus Europa kommen. Rund 55 Prozent des Portfolios waren Ende Juni in US-Aktien, etwa 11 Prozent in britische und 6 Prozent in japanische Firmen investiert. Im Sektorbereich dominieren Basiskonsumgüter (22 Prozent), Finanzen (19 Prozent), IT (17 Prozent) und Gesundheit (16 Prozent). Über die vergangenen fünf Jahre hat der Fonds eine durchschnittliche jährliche Rendite von knapp 13 Prozent erzielt (Stand: 30. Juni 2015).

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