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Niedrige Bewertungen, pralle Produkt-Pipeline „Der Gesundheits- und Biotech-Sektor ist dabei, sich riesige Märkte zu erschließen“

Andy Acker, Eva Schaefer-Jansen, Joachim Kopp

(v. l. n. r.) Andy Acker, Portfoliomanager bei Janus Henderson Investors, Eva Schaefer-Jansen, Leiterin Investor Relations bei Sanofi und Joachim Kopp, Executive-Direktor der J.P. Morgan Private Bank in Frankfurt Foto: Janus Henderson

Kaum ein anderer Sektor zeugt von so einer hohen Innovationskraft wie der Bereich Gesundheitswesen und Biotechnologie. So hat sich die Anzahl der durch die US-Arzneimittelbehörde FDA zugelassenen Medikamente in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt. Neue Fortschritte bei Gentherapien versprechen die Behandlung von mehr als 7.000 genetischen Krankheiten; für 95 Prozent von ihnen stehen aktuell noch keine Behandlungen zur Verfügung.
Es ist keine Kleinigkeit, gleich drei hoch spezialisierte Profis aus dem Finanz-  und Gesundheitssektor zusammenzubringen. Unter Vermittlung von Janus Henderson Investors und Malte Dreher, Herausgeber des private banking magazins, gelang der gemeinsame Blick auf die Märkte durchs Mikroskop.

Rasante Fortschritte: Von mRNA-Impfstoffen bis zu Gentherapien

Andy Acker, Portfoliomanager bei Janus Henderson Investors, gab einen Überblick über den Gesundheitssektor. Kern seiner Ausführungen: „Dauerte es früher durchschnittlich zehn Jahre, um ein Vakzin zu entwickeln, wobei die schnellste Entwicklungszeit vier Jahre umfasste, waren es dank der mRNA-Technologie nur noch zehn Monate, um gleich zwei wirksame Covid-19-Impfstoffe zu entwickeln. Diese Leistung rettete in der Pandemie Millionen Menschen das Leben.“ Eindrucksvoll seien auch die aktuellen Fortschritte im Bereich der Therapien für Adipositas und Diabetes, für die vorrangig Novo Nordisk verantwortlich zeichne. „Diese Therapien senken gleichzeitig das Risiko für Schlaganfälle signifikant“, so Acker, der auf den riesigen Markt von bereits heute 750 Millionen Menschen verwies, der mit der Alterung der Weltbevölkerung weiter rasch wachsen werde.

Andy Acker, Portfoliomanager
Janus Henderson Investors 

Gleichermaßen seien immense Innovationen bei Krebstherapien zu erwarten: „Die Überlebensrate nach einer Krebsdiagnose steigt dramatisch.“ Janus Henderson Investors sei mit neun akademisch hochgradig qualifizierten Experten gut aufgestellt, um Anlagechancen im Markt zu finden. 

„Jetzt sehen wir eine selten günstige Gelegenheit, um in den Gesundheitssektor einzusteigen. Das Marktsegment bietet eine defensive Anlagemöglichkeit in turbulenten Zeiten, die massiv auf die Bewertungen drücken. Zugleich entwickeln sich viele Trends, die zukünftig für riesige Märkte sorgen werden. So dürfte sich die Zahl der über 65-Jährigen bis 2050 auf über 2 Milliarden Menschen verdoppeln“, so Acker. Nicht zu vergessen sei die dynamisch zunehmende Innovationskraft der Branche: In den vergangenen fünf Jahren seien rekordverdächtige 250 neue Medikamente zugelassen worden, davon alleine in 2023 15, mit weiteren 35 in der Prüfungsphase. Acker: „2023 könnte das wichtigste Jahr in der Medizingeschichte für die Zulassung neuer Medikamente werden. Es sollte sich ein Jahrzehnt hoher stetiger Einnahmen für die entsprechenden Unternehmen anschließen.“

Ein Blick hinter die Kulissen: Forschung und Entwicklung bei Sanofi

Eva Schaefer-Jansen, Leiterin Investor Relations bei Sanofi, ermöglichte einen seltenen Einblick in die aktuelle Forschungsarbeit des Unternehmens, das sich stark auf Therapien für Autoimmunerkrankungen, vorrangig der Haut und der Atemwege, spezialisiert hat.

Eva Schaefer-Jansen,
Leiterin Investor Relations bei Sanofi

„Wir entwickeln Wirkstoffe, die die Krankheit an der Wurzel bekämpfen und dadurch zu einer deutlichen Verbesserung der Symptomatik führen.“ Als Beispiel nannte sie ein Medikament gegen Neurodermitis, das in fünf Indikationen auf 50 Märkten der Welt vertrieben werde und allein im laufenden Jahr zehn Milliarden Euro an Erlösen einbringe. Mit der Entdeckung von Biomarkern ließen sich zudem Atemwegserkrankungen gezielter behandeln. „Wir erwarten, dass in den kommenden zwölf bis 18 Monaten sich aus einer Reihe von Phase-3-Studien, also der letzten Studienphase vor der Zulassung, gute Ergebnisse einstellen.“

 

Investieren im Gesundheitssektor: Strategien und Perspektiven

Joachim Kopp, Executive-Direktor der J.P. Morgan Private Bank in Frankfurt, schilderte seine Erfahrungen aus Kundengesprächen zum Sektor und erläuterte, warum das Gesundheitswesen ein wichtiger Baustein in den Kundenportfolios sein kann. „Der Gesundheitssektor ist bedeutend aufgrund seiner Größe und seiner Vielfältigkeit. Er besteht aus Small-Cap-, Biotech-, Life-Science- und Medizintechnik-Unternehmen sowie großen Pharmaunternehmen.“ 2022 und 2023 seien die defensiven Bereiche gefragt gewesen, dementsprechend vor allem die großen Unternehmen mit stabilen Cashflows wie zum Beispiel der US-Anbieter United Health.

Joachim Kopp,
Executive-Direktor der
J.P. Morgan Private Bank

Zukünftig sieht der Experte überproportional große Wachstumschancen in zyklischen Sektoren, die zuletzt weniger im Fokus standen. Insgesamt werde in den Kundenportfolios der J.P. Morgan Private Bank ein Healthcare-Anteil von 10 bis 15 Prozent allokiert. Ungeachtet der Komplexität des Sektors könnten Anleger einzelne Aktien aufgreifen, etwa im Bereich der Diabetes-Therapien. „Breiten Zugang ermöglichen Fonds oder auch global oder regional ausgerichtete ETFs. Gerade Small- und Mid-Caps haben angesichts der steigenden Zinsen deutlich underperformt, hier sehen wir gute Wachstumschancen, sobald bei der Geldpolitik eine Wendung eintritt.“ Dennoch sei ein aktives Portfoliomanagement im Gesundheits- und Biotechnologie-Sektor entscheidend. Es zahle sich aus, wenn Anleger aufgrund der quirligen Innovationskraft des Sektors, der dabei ist, sich riesige Märkte zu erschließen, auf Expertise setzen. 

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