Zurück im Rennen Herr Spudy, sind Sie eine Rampensau?

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Warum der Sinneswandel?

Spudy: Jeder sollte das machen, was er am besten kann. Wir werden letztendlich weiterhin das Vermögen einer Familie managen. Dazu gehört die Steuerung der Vermögenswerte über alle Anlageklassen, liquide wie illiquide, aber auch Themen wie die Family Governance oder das Generationen-Management.

Was wir dafür nicht brauchen ist, liquide Einzelmandate selbst zu managen. Dafür kann man sich wunderbar externer Partner bedienen. Gleichzeitig wird es nicht unser Weg sein, sich nur auf das Reporting zurückzuziehen. Damit würden wir uns auf Family-Back-Officer reduzieren.

Wie verdient man mit einem solchen Modell Geld?

Spudy: Sie spielen darauf an, dass mit unserem Ansatz Einnahmequellen wegfallen. Viele andere nutzen diese, wir aber wollen den Schritt nach vorne gehen und werden uns als Honorarberatung am Markt positionieren. Geld von anderen nehmen wir nicht. Das Honorarmodell muss man vielleicht gegenüber dem einen oder anderen Kunden erst einmal erklären. Letztendlich hat man aber gute Argumente auf seiner Seite. Wer Family-Office-Dienstleistungen in Anspruch nehmen möchte, will von einem Qualitätsführer bedient werden. Und Qualität hat ihren Preis. Das gilt für Autos genauso wie für Family Offices – und ganz besonders für Spudy Invest, wo der Fokus auf der Qualitätsführerschaft liegt. Mit diesem Angebot und Geschäftsmodell, davon bin ich überzeugt, kann man dann auch kaufmännisch erfolgreich sein.

Wird man die einzelnen Dienstleistungen der Bereiche Family Office, Risikomanagement und Immobilien abfragen können?

Spudy: Ja, das war ein Grund für die Organisationsstruktur. Hat ein Kunde einen großen Immobilienbestand und dafür keinen Berater, kann er das Immobilien-Portfolio und die konkrete Objektverwaltung unabhängig von sonstigen Family-Office-Dienstleistungen bei uns andocken.

Auf der Website von Spudy Invest findet man zehn Leitlinien. Reiner PR-Gag, oder was steckt dahinter?

Spudy: Definitiv kein PR-Gag. In den zehn Leitlinien haben wir Werte und Prinzipien zusammengefasst, für die wir stehen wollen. Darin finden sich unter anderem auch die ESG-Kriterien wieder. Wir werden uns also als einer der wenigen – bisher sind es erstaunlicherweise nur rund 50 Partner – der Bundesinitiative für verantwortliches Investieren und damit den sechs Prinzipien der Vereinten Nationen für nachhaltiges und verantwortliches Investieren unterwerfen. Das wird unser Ansatz für die gesamte Firma sein, und bei der Initiative wollen wir uns auch einbringen.

Für den Kunden bedeutet es, dass wir auf die ESG-Kriterien bei den Investments achten, aber auch ein einheitliches, weil dadurch nachhaltigeres Reporting über alle Asset-Klassen anbieten. Auch wollen wir die Kunden, die meist nicht zur Gänze wissen, welche Investments sich in ihrem Gesamtvermögen teil-weise verbergen, für diese Themen sensibilisieren.

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