Zunehmender Wettbewerb Spängler kommt Großanlegern bei den Gebühren entgegen

Markus Ploner ist Geschäftsführer von Spängler Iqam Invest.

Markus Ploner ist Geschäftsführer von Spängler Iqam Invest. Foto: Spängler Iqam Invest

Der Wettbewerb unter den Asset-Management-Gesellschaften spitzt sich zu. Ein Grund ist die zunehmende Nachfrage nach passiven Anlagelösungen, die bei den Gebühren mitunter nur einen Bruchteil der Kosten verursachen, die für aktives Management aufgerufen werden. Und Kosten sind in Zeiten von Magerzinsen ein Riesenthema.

Vor allem bei institutionellen Investoren sind die fixen und auch die erfolgsabhängigen Gebühren nach der Finanzkrise in den Fokus gerückt: Wenn man von den ohnehin schon mageren Renditen für festverzinsliche Wertpapiere noch feste Gebühren für aktives Management abzieht, bleibt mitunter kaum noch etwas hängen. Fixe Gebühren und Mischformen, bei denen zusätzlich performance-abhängige Gebühren zum Tragen kommen, sind in den gängigsten Asset-Klassen weit verbreitet. Die Konkurrenz belebt nun aber das Geschäft.

So wagt sich die Fondsgesellschaft Spängler Iqam Invest mit einem Konzept aus der Deckung. Die Österreicher bieten institutionellen Investoren seit diesem Jahr eine sogenannte Fair-Alpha-Fee bei Aktienfonds an. Damit wolle man die Leistung im Sinne von Alpha entlohnen, „die passive Indexfonds nicht bieten“, wie Geschäftsführer Markus Ploner es formuliert. Damit verbunden sei das Ziel, die Performance zu verbessern. Es versteht sich von selbst, dass das Unternehmen institutionelle Investoren auf sich aufmerksam machen möchte.

Im Detail dreht sich alles um eine leistungsabhängige Verwaltungsvergütung: Spängler hat für alle seine Aktienfonds neue Tranchen aufgelegt. Investoren können auf den neuen Zug aufspringen, wenn sie mindestens 7,5 Millionen Euro mitbringen. Liegt die Rendite des Fonds in einem Monat vor der Benchmark, ist im nächsten Monat die komplette leistungsabhängige Verwaltungsgebühr in Höhe von 1,20 Prozent per annum fällig. Liegt der Fonds in einem Monat hinter der Benchmark, wird im nächsten Monat die verminderte Management Fee von 0,40 Prozent per annum verrechnet.

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Mit Blick auf den Boom und wohl auch den anhaltenden Gebührenwettbewerb bei börsengehandelten Indexfonds mahnt Spängler zum genauen Hinsehen: Passive Investments seien definitionsgemäß in überbewerteten Titeln übergewichtet und in unterbewerteten Titeln untergewichtet, argumentieren die Österreicher und warnen, Anleger sollten dieses Risiko bei solchen Produkten stets im Blick haben. Die passive Replikation eines gängigen Index könne darüber hinaus auch keine Einzeltitel-Kundenwünsche berücksichtigen, sagt Ploner und verweist exemplarisch auf Nachhaltigkeitskriterien, die für institutionelle Investoren in jüngster Zeit stark an Bedeutung gewinnen. 

Nicht weniger als die „Regeln des Investierens neu zu schreiben“, beansprucht Fidelity Investments mit seinem aktuellen Produktstart: In seinem Heimatmarkt bietet der US-Fondsriese seit August 2018 Indexfonds für Privatanleger an, die vom Geld der Anleger keine Gebühren einbehalten: Null Gebühren für einen Aktienfonds, der keine Mindestanlage erfordert – mit diesem Angebot wirbt Fidelity Investments in den Vereinigten Staaten um die Gunst der Kunden. Hierzu startete der Asset Manager die neue Produktreihe „Fidelity Zero“.

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