Zukunft des Wealth Managements So sehen Sieger aus

So sehen Sieger aus

Der Übergang von Anlegern der Baby-Boomer-Generation (56 bis 70 Jahre) zu solchen jüngeren Alters erfordert von der Wealth-Management-Branche in den kommenden Jahren große Anpassungsleistungen. Während das vor allem ein Mehr an digitalen Angeboten meint, dürfen die Dienstleister zugleich den persönlichen Kontakt und die klassische Beratung nicht vernachlässigen.

Demnach erwarten die Vertreter der Generationen X (im Alter von 36 bis 55 Jahren) und Y (im Alter von 18 bis 35 Jahren) sowohl analoge Dienstleistungen wie persönliche Treffen mit ihrem Betreuer als auch digitale Angebote, welche die schnellen und präzisen Ergebnisse liefern können, die sie erwarten.

Das geht aus der Studie „The Rise of Bionic Wealth: A Hybrid Model of Cutting-Edge Technology and Advisor Expertise Heralds the Future for Wealth Managers” von Forbes Insights und des auf Bankensoftware spezialisierten Schweizer Anbieters Temenos hervor.

So halten insgesamt 62 Prozent der befragten Anleger die Digitalisierung der Vermögensverwaltung grundsätzlich für eine gute Sache, möchten jedoch nicht auf persönliche Treffen mit ihrem Wealth Manager verzichten.


Quelle: Forbes Insights/Temenos 2016

Dieser Zwiespalt zeigt sich auch an den Vorbehalten, die im Hinblick auf digitale Vermögensverwaltung genannt werden: Knapp die Hälfte (48 Prozent) aller Befragten hält das Beratergespräch von Angesicht zu Angesicht für vertrauenswürdiger, während 38 Prozent digitale Kommunikation sogar als Zeichen mangelnder Aufmerksamkeit ihres Beraters deuten.
Quelle: Forbes Insights/Temenos 2016

Wie sich die Vorlieben abhängig vom Lebensalter verschieben, zeigen die bevorzugten Kommunikationskanäle, über die Vermögensverwalter mit ihren Mandaten in Kontakt treten. Während mit Kunden über 50 zu einem Großteil (58 Prozent) vorrangig über analoge Kanäle wie das persönliche Gespräch, das Telefon oder einen Mix aus beidem kommuniziert wird, kehrt sich diese Situation bei den Anlegern unter 50 Jahren um: Sie werden bereits zu 56 Prozent vorrangig auf digitalem Wege angesprochen.

>>Vergrößern



Quelle: Forbes Insights/Temenos 2016

Für ein knappes Drittel (31 Prozent) der Befragten unter 50 wäre ein mangelhaftes digitales Angebot ein Grund, den Anbieter zu wechseln. Konkret nähmen 34 Prozent fehlende Transparenz und eingeschränkte Kontrolle über ihr Portfolio zum Anlass, sich einen anderen Vermögensverwalter zu suchen.


Quelle: Forbes Insights/Temenos 2016
 
Mehr oder weniger tröstlich für die Platzhirsche der Branche: Bei aller digitalen Euphorie bleibt wenigstens in einem Punkt alles beim Alten - schlechte Performance (59 Prozent) und personelle Veränderungen (45 Prozent) liegen als Gründe für einen Anbieterwechsel unverändert mit Abstand vorn.


Über die Studie:
Für die Erhebung haben Forbes Insights und Temenos mehr als 60 Vermögenverwalter (zwei Drittel zu gleichen Teilen aus der Asien-Pazifik-Region, Europa und Nordamerika) und 35 High-Net-Worth-Mandanten (zu 90 Prozent mit Vermögen zwischen 1,4 Millionen und 7 Millionen US-Dollar) zu ihren Bedürfnissen, Vorlieben und der Bedeutung von Digitalisierung befragt.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen