Seit 2023 ist die Zürcher Kantonalbank (ZKB) über die vereinfachte Freistellung in Deutschland im Private Banking aktiv. Das Geschäft mit vermögenden Kunden soll nun noch stärker in den Fokus rücken. Das erklärt Finanzchef Martin Bardenhewer in einem Interview mit der Handelszeitung.
„Wir verfolgen erst seit zwei Jahren eine Wachstumsstrategie im Private Banking und im Anlagegeschäft. Entsprechend hatten wir in der Vergangenheit nicht so viele Investitionsmittel in diese Bereiche alloziert“, sagt Bardenhewer gegenüber der Handelszeitung. Dies habe sich jetzt geändert. Sprich: Die Kantonalbank will weiter im Private Banking investieren.
Unabhängiger von Hypothekargeschäft werden
Bisher werde die ZKB immer noch sehr als Kreditbank wahrgenommen, erklärt Bardenhewer. Um diversifizierter zu werden, möchte man sich unabhängiger vom Hypothekargeschäft machen. Dabei handelt es sich um das Schweizer Äquivalent zur deutschen Immobilienfinanzierung und Hypothekendarlehen. Das Geschäft mit vermögenden Kunden unterscheide sich. „Dadurch erhöhen wir die Stabilität und mindern die Risiken. Entsprechend setzen wir stärker aufs Private Banking“, so Bardenhewer. Als er vor 24 Jahren bei der ZKB angefangen habe, hätte es praktisch kein Anlagengeschäft gegeben – anders als jetzt.
Seit 2023 ist die Zürcher Kantonalbank direkt in Deutschland aktiv. Dafür nutzt das Institut die vereinfachte Freistellung und darf damit auch ohne eine Vor-Ort-Niederlassung aktiv Kunden in Deutschland betreuen. Die Schweizer haben im vergangenen Jahr die Investmentberatergesellschaft Complementa übernommen. Auf der anderen Seite trennte sich die ZKB vom Geschäft in Österreich. Zum 31. Dezember 2024 verwaltet die Zürcher Kantonalbank 457,3 Milliarden Schweizer Franken an Vermögen.