Zinswüste und Corona Wie sich Profi-Anleger jetzt verhalten

Seite 2 / 3

Es wird spannend zu sehen sein, wie institutionelle Anleger auf eine sich möglicherweise langfristig verändernde Dividendenpolitik der Unternehmen reagieren. Die Ausschüttungen waren und sind einer der Treiber für ein Engagement in dieser Assetklasse, um Auszahlungen bedienen zu können.

Ewige Niedrigzinsen – Was macht das mit den Rentenbeständen?

Seit vielen Jahren kennt der Rentenanteil der analysierten Spezialfonds nur eine Richtung: abwärts. Das hat sich auch durch die Marktverwerfungen im ersten Quartal nicht geändert. Per Ende Juni waren mit 145 Milliarden Euro rund 41,8 Prozent der Gesamtanlagen in Renten angelegt – zum gleichen Tag des Vorjahres waren es noch mehr als 43 Prozent.

Mittlerweile halten sich Corporate Bonds und Staatsanleihen mit je etwa 26 Prozent die Waage. Das war nicht immer so: Lange verzinsten sich mit Investment Grade bewertete Unternehmensanleihen besser als vergleichbare Emissionen öffentlicher Emittenten und waren daher beliebt bei den Anlegern.  Diese Zeiten sind vorbei. So wählen die Profis häufiger den als sicherer geltenden Hafen: Trotz niedrigster Renditen liegen elf Prozent oder 38 Milliarden Euro in Staatspapieren. Bundesanleihen konnten ihren Anteil in diesem Segment sogar noch leicht ausbauen.  

Neben den beiden großen Posten im Rentensegment sind Pfandbriefe beziehungsweise Covered Bonds mit 11,2 Prozent wieder eine feste Größe in den Portfolios. Ihr Anteil war in den Jahren 2016/2017 durch das Ankaufsprogramm der EZB auf circa sechs Prozent zurückgegangen. Dagegen fielen Loans und Schuldscheindarlehen seit 2016 von 6,4 auf 4,2 Prozent.

Mehr Investments in Immobilien – Wie sieht das im Detail aus?

Zum Stichtag 30. Juni waren etwa 6,2 Prozent des verwalteten Vermögens bei Universal-Investment in Immobilien angelegt. Das sind 21,6 Milliarden Euro und damit rund fünf Prozent mehr als im Jahr 2017. Die Projekte sind dabei international breit diversifiziert – Ein Trend, der in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Deutschland belegt mit 37 Prozent den ersten Platz, dicht gefolgt vom restlichen Europa mit 29 Prozent. Projekte in Nordamerika kommen auf 21 Prozent, in Asien sind es elf, und australische Bauvorhaben schlagen mit drei Prozent zu Buche.