Zinswende und alternative Investments „Die Realität ist noch nicht durchgesickert“

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Alles Anlageklassen, die aber nicht zum Standard-Repertoire einer Bank gehören.

Eiche: Für uns bei Pictet sind alternative Investments elementare Anlagebausteine, die das Rendite-Risiko-Verhältnis der Vermögensanlage wesentlich verbessern. Man muss fairerweise sagen, dass der deutsche Anleger in Immobilien am liebsten direkt investiert. Es gibt auch Banken, die selbst Immobilienhandel betreiben oder mit Maklerbüros kooperieren. Aber in  der Breite fokussieren sich Banken doch eher auf Immobilienfonds.

Angenommen, der Kunde hat eine Zielrendite von 5 Prozent. Die bekommt man mit Immobilien aufgrund der Preisentwicklung nicht mehr. Was also tun?

Eiche: Realistisch sind vermutlich Immobilienrenditen von zirka 2 bis 3 Prozent. Die gewünschten 5 Prozent oder mehr erreichen Sie nur, indem Sie die Wertschöpfung einer Immobilie vertiefen, wie es Spezialanbieter machen.

Sie sprachen Hedgefonds an. Ist das Thema bei deutschen Kunden nicht verpönt?

Eiche: Die Banken sind nach der Jahrtausendwende nicht mit den glücklichsten Strukturen an den Markt gegangen. Seitdem wird die Anlageklasse – auch bei Vermögenden – ein wenig vernachlässigt, obwohl es aus Rendite-Risiko-Gesichtspunkten heute spannende Hedgefonds gibt, die eine Rendite von 2 bis 6 Prozent liefern, bei einem rentenähnlichen Risiko. Schon ein konservatives Ergebnis von 3 bis 4 Prozent ist im Vergleich zu einer Rendite von Anleihen mit vielleicht minus 1 bis plus 1 Prozent für die Gesamtallokation ein gewaltiger Unterschied. Eigentlich ein ideales Instrument für die kommende Zeit.


Wenn Immobilienfonds als Baustein die internationale Streuung bringen und Hedgefonds als Anleihe-Ersatz randürfen, welche Rolle spielt dann Private Equity?

Eiche: Als Beteiligungskapital ist Private Equity eine Alternative zu Aktien. Durch die Illiquidität der Anlageklasse und die aktive Mehrwertschöpfung eines Private-Equity-Managers erwartet man hier eine entsprechende Mehrrendite. Allerdings gibt es keine Anlageklasse, die eine größere Spannbreite zwischen schlechten und guten Managern aufweist. Sie kann zwischen dem schlechtesten und besten Quartil aller Manager zwischen 10 und 15 Prozentpunkte betragen. Entsprechend wichtig ist es, einen guten Partner für die Manager-Selektion an seiner Seite zu haben.