Düstere Aussichten Zinsfalle: Sauren-Studie warnt vor Anleihemarkt

Eckhard Sauren, Chef und Gründer von Sauren Fonds-Service

Eckhard Sauren, Chef und Gründer von Sauren Fonds-Service Foto: Foto: Anna Mutter

Lassen Sie sich von den enormen Renditen der Vergangenheit nicht blenden, die kommenden Jahre werden an den Rentenmärkten dünn – das ist die unmissverständliche Botschaft einer aktuellen Studie aus dem Hause Sauren Fonds-Service. Sie heißt „Raus aus der Zinsfalle – Neue Strategien für neue Rahmenbedingungen“ und ist eine Neuauflage einer älteren Studie ähnlichen Namens.

Neu sind allerdings die aktuellen Zahlen. So notiert der Index für Bundesanleihen, Rex, mal wieder auf einem Allzeithoch. Die Anleihen Deutschlands blicken damit auf eine Rendite von 6,9 Prozent seit August 1981 zurück, heißt es in der Studie. Pro Jahr.

Und nun? Nun liegt die Umlaufrendite – also die durchschnittliche Rendite aller gehandelten Bundesanleihen – bei 1,29 Prozent. Auf der Suche nach Alternativen haben Anleger inzwischen die Märkte für Unternehmens- und Hochzinsanleihen ebenso aufgeplustert und die Renditen in die Tiefe getrieben. Als Beispiel gibt es eine Anleihe von BASF im Vergleich zur Bundesanleihe:



Gemessen am Marktindex vom Bank of America Merrill Lynch rentierten Unternehmensanleihen guter Qualität (Investment Grade) Ende Februar bei 1,91 Prozent. Das wäre also das, was man beim Kauf künftig bekommen würde, falls sich die Kurse nicht ändern. Sonderlich viel steigen können sie nicht mehr. Aber in den vergangenen fünf Jahren brachten Unternehmensanleihen 7,7 Prozent pro Jahr. Das alte Spiel: Sinkende Renditen bedeuten steigende Kurse bedeuten hohe Gewinne aber auch eine maue Zukunft.

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Bedrückend wird es, wenn Sauren mit defensiven Mischfonds ins Gericht geht. In der Tat nutzen die meisten Manager Anleihen für den sicheren Teil. Bisher funktionierte das prima, angesichts des Rückenwinds durch steigende Kurse und sinkende Renditen. Ein einfaches Indexinvestment hätte gereicht. Doch es ist mit der Herrlichkeit bald vorbei, zumindest wenn der Manager nicht wirklich aktiv ist, sondern eher Marktrenditen abliefert. Und das sind ja einige.

Die Rechnung im Einzelnen:

Unternehmensanleihen brachten in fünf Jahren 7,7 Prozent Gewinn im Jahr. Macht bei einer Gewichtung von 80 Prozent 6,16 Prozent, die im Fonds ankamen. Aktien brachten 15,8 Prozent pro Jahr, macht im Fonds 3,16 Prozent bei 20 Prozent Portfolioanteil. Nach Abzug der Kosten von 1,5 Prozent brachte der Fonds somit eine Rendite von 7,82 Prozent.

Nun bringen Unternehmensanleihen heute nur noch 1,9 Prozent. Damit steuern sie im Fonds 1,52 Prozent im Jahr bei. Unterstellt man für Aktien künftig 7 Prozent im Jahr, bringen sie 1,4 Prozent in die Ehe mit den Anleihen. Damit schrumpft die Gesamtrendite des Fonds nach Kosten auf 1,42 Prozent im Jahr. Nicht sehr erbaulich.

Saurens Lösung: Natürlich die von ihm so geschätzten Absolute-Return-Fonds. Fonds, deren Manager nicht nur im Rückenwind der Märkte segeln, sondern ihre Portfolios selbst kraftvoll bearbeiten. Nur sie könnten dem schwierigen Umfeld die Stirn bieten, so das Fazit der Studie.

Die komplette Studie gibt es als PDF hier.

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