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Zielgruppe Best Ager Die Kaufkraft der älteren Generation wird unterschätzt

„Die ältere Generation kauft im Internet fast so oft ein wie die Millenials“, so Dani Saurymper, Leiter Research für Ageing & Lifestyle bei AXA IM.

„Die ältere Generation kauft im Internet fast so oft ein wie die Millenials“, so Dani Saurymper, Leiter Research für Ageing & Lifestyle bei AXA IM. Foto: zinkevych/Fotolia

Es ist ein historischer Meilenstein in der langen Geschichte der Menschheit – selbst für eine Gesellschaft, die sich mittlerweile daran gewöhnt hat, dass ihre Mitglieder immer älter werden: In diesem Jahr wird die Zahl der über 65-Jährigen erstmals die der Kinder unter fünf Jahren übertreffen.1 Das Altern der Bevölkerung ist vor allem auf zwei Gründe zurückzuführen: eine bessere medizinische Versorgung und eine sinkende Geburtenrate. Bekam eine Frau in den 1950er Jahren noch im Durchschnitt fünf Kinder, sind es heute nur noch 2,5. Bis 2050 wird sich die Geburtenrate weltweit vermutlich auf 1,8 Kinder reduziert haben.2

Außer Zweifel steht: Diese Entwicklung ist ein Trend, der sich auf alle Lebensbereiche auswirkt. Allein in den USA wird die Altersgruppe der über 65-Jährigen im Zeitraum zwischen 2020 und 2030 um 30 Prozent stärker wachsen als die übrigen Bevölkerungsgruppen.3 Die weltweit zu beobachtende, rasante Zunahme der Best Ager bietet Chancen für Investoren, die sich auf eine bedeutende und global wachsende Kaufkraft der Älteren einstellen. Die Herausforderung für Anleger besteht  darin, Unternehmen zu finden, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen ihre Kunden auch im Alter binden können.

Best Ager sind kaufkräftige Konsumenten

Viele Menschen, die in den Ruhestand gehen, haben im Laufe ihres Arbeitslebens große Vermögen angesammelt. Schätzungen zufolge wird die Kaufkraft vermögender Best Ager von weltweit 8 Billionen US-Dollar im Jahr 2010 auf 15 Billionen im Jahr 2020 wachsen.4

Doch wohin fließt das Geld? Ältere Menschen investieren vor allem in Wohlfühlprodukte und -dienstleistungen. Das umfasst ein breites Sortiment – angefangen von Schönheitsprodukten bis hin zu Reisen und Unterhaltungsangeboten. In Industrieländern entfallen 26 Prozent der privaten Ausgaben älterer Menschen auf Restaurantbesuche und Erholung.5 Bis 2030 werden 29 Prozent aller in der EU lebenden Touristen älter als 60 sein. Das wachstumsstärkste Segment der Urlaubsbranche stellen dabei Kreuzfahrten dar – hier sind Reisende über 50 besonders stark vertreten.6 Europäischen Frauen über 60 ist zudem ihr Aussehen wichtig: Sie geben doppelt so viel Geld für Schönheitsprodukte aus wie Frauen unter 25.7

Dementsprechend dürfte der Weltmarkt für Schönheitsprodukte bis 2020 um 5,1 Prozent jährlich wachsen. Auch das Wohnen ist der älteren Generation wichtig. Daher wird auch im Alter in Immobilien investiert. 87 Prozent der Best Ager möchten nicht mehr umziehen8. Gerade deshalb dürften sie eine wichtige Zielgruppe für Unternehmen sein, die Produkte und Dienstleistungen für Renovierungen und Umbauten bieten, um zum Beispiel barrierefreies Wohnen zu ermöglichen.

Auch Senioren kaufen online ein

Der Online-Handel wird nicht allein von den Millennials vorangetrieben. Die ältere Generation kauft annähernd so viel wie die Jüngeren über das Internet ein: Im Durchschnitt schließen die so genannten Babyboomer 15 Transaktionen pro Jahr ab, während Millennials (Alter 24-38) mit 15,6 Transaktionen nur leicht darüber liegen. Wichtig ist vor allem, dass die Babyboomer (Alter 54-72) absolut gesehen mehr Geld ausgeben als die Millenials. Sie geben mehr für Gesundheitsprodukte, Wein sowie Haushaltsprodukte und -geräte aus, die in der Regel hochpreisiger sind10.

Healthcare ist bei Älteren „in“

Ein längeres Leben verursacht auch höhere Gesundheitskosten. Die Vorbeugung und Behandlung altersbedingter chronischer Krankheiten wird in den nächsten fünf Jahren ein wesentlicher Treiber der Gesundheitsausgaben sein. 10.000 US-Amerikaner erreichen jeden Tag das Alter von 65 Jahren, wodurch sich die Ausgaben für die persönliche Gesundheitsversorgung verdoppeln. Mit 80 Jahren werden sich diese Kosten wiederum mehr als verdoppelt haben.11

  1. ONS
  2. UN via BAML
  3. US Dept of Commerce
  4. BAML. The Silver Economy – Global Ageing Primer, May 2016
  5. McKinsey Global Institute. Urban World: The Global Consumers to Watch, April 2016
  6. Euromonitor, Stand Mai 2016 (aktuelle verfügbare Zahl)
  7. BAML. The Silver Economy – Global Ageing Primer, May 2016
  8. McKinsey Global Institute. Urban World: The Global Consumers to Watch, April 2016
  9. Euromonitor, über Bloomberg. ‘General Mills Pays Steep Price To Get Into High-Growth Business’, Februar 2018.
  10. US Centers for Medicare and Medicaid Services
  11. PGIM

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