Investieren in KI Ein Partizipationszertifikat als Ersatz für den Themenfonds

Große Konzerne wie Microsoft oder LG schielen auf die Entwicklungen bei künstlicher Intelligenz

Große Konzerne wie Microsoft oder LG schielen auf die Entwicklungen bei künstlicher Intelligenz: Anleger können auch über Zertifikate in das Thema investieren. Foto: IMAGO / ZUMA Wire

Keiner der Techgiganten Apple, Amazon, Microsoft oder Alphabet (Google) möchte das neue Nokia sein. Das finnische Unternehmen war einst Weltmarktführer für Mobiltelefone und wähnte sich durch seine Erfolge unangreifbar. Doch als Nokia noch Umsatzrekorde feierte, hatte Apple bereits ein iPhone auf den Markt gebracht. Die Geschichte ist bekannt: Nokia verschwand in der unternehmerischen Versenkung und Apple stieg mit seinem Smartphone zum Weltunternehmen auf.

Im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI oder englisch Artificial Intelligence, kurz AI) will keiner ins Hintertreffen gelangen. Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, eine neue industrielle Revolution auszulösen, ähnlich wie die Dampfmaschine, die Elektrifizierung, Mikrochips, der Personalcomputer oder das Internet. Auch wenn kurzfristig die Möglichkeiten überschätzt werden – wie oft bei neuen Technologien – wird das langfristige Potenzial doch oft auch unterschätzt. So verstieg sich Thomas Watson, Chef von IBM, 1943 mit der Aussage, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gäbe. Er lag mit dieser Prognose deutlich daneben, wohl auch deshalb, weil Computer damals noch Hallen füllten. Er kalkulierte nicht den technischen Fortschritt mit ein.

Große Konzerne wollen bei künstlicher Intelligenz mithalten

Künstliche Intelligenz steht wohl erst am Beginn der S-Kurve: Wir kennen die Google-Suche, Alexa, Siri, Deepl, Gmail oder die Empfehlungen bei Amazon aufgrund der individuellen Käufe und Suchanfragen – und auch die Kuriositäten, die zurzeit (noch) damit verbunden sind: Etwa einen Tisch empfohlen zu bekommen, obwohl gerade ein Tisch gekauft wurde.

Ende November 2022 stellte das Silicon-Valley-Start-up Open AI, ursprünglich unter anderem von Elon Musk gegründet, seinem Dienst Chat GPT vor. In den vergangenen Jahren kooperierte Open AI bereits mit Microsoft und nutzte dessen Cloud-Infrastruktur Azure, was sich Microsoft gewaltig Summen hat kosten lassen. Jetzt investierte der Gates-Konzern rund zehn Milliarden Dollar direkt in Open AI.

 

Sofort nach dem Launch erregte der Chatbot bei Anwendern, Medien und Analysten große Aufmerksamkeit. Chat GPT verspricht deutliche Produktivitätsfortschritte, da der Chart GPT mit den Datenmengen aus Wikipedia und Github gefüttert wurde. Chat GPT verarbeitet Nutzeranfragen, verwendet die gespeicherten Daten und gibt sie möglichst optimal über die eigene Schnittstelle an den Anfragenden zurück. Könnte das der Tipping Point der künstlichen Intelligenz sein?

Der Mix aus Wissensdatenbank und die Beispiele für Programmcodes und Lösungsvorschläge von Github können jetzt auch Programmieren effizienter machen, da Chat GPT auch über einen digitaler Programmierassistent verfügt, der selbständig Programmcodes erstellen und diese erklären kann. Das wäre die Voraussetzung für die „Intelligenzexplosion“, die der englische Mathematiker Irving Good bereits in den 1960er-Jahren beschrieb. Seine Vorstellung: Menschen entwickeln eine intelligente Maschine, die sich selber exponentiell weiterentwickelt. Vom ursprünglichen Algorithmus 1.0 bis zur Version 2.0 würde es vielleicht wenige Tage dauern, aber dann ginge es Schlag auf Schlag, jeweils Stunden, Minuten, Sekunden bis zur nächsten Super-Version – noch ist das Science Fiction, aber die Möglichkeit rückt näher.

Partizipationszertifikat setzt auf Künstliche Intelligenz als Investmentthema

Das macht künstliche Intelligenz auch als Anlagethema spannend. Besonders jetzt, da durch Chat GPT das Thema einer breiteren Öffentlichkeit transparenter wird. Aber wie investieren? Eine Möglichkeit sind Themenfonds, eine andere sind Zertifikate als deren Alternative.

Zum Beispiel setzt das Open-End-Partizipationszertifikat (DE000VL3SJB4) von Vontobel auf den Solactive Artificial Intelligence Performance Index (DE000SLA3VQ9). In dem Index finden sich bei einer Allokation nach Ländern: 78,4 Prozent Aktien aus den USA, 10,5 Prozent aus Deutschland, 5,9 Prozent aus den Niederlanden und 5,2 Prozent aus China oder im Einzelnen: Nvidia, Netflix, SAP, Prosus, Meta, Alibaba, Blackrock, IBM, Salesforce, Microsoft, T Rowe Price, AMD, Qualcom, Apple, ServiceNow, Intel, Alphabet, Porsche Holding, Amazon und Tesla – somit das Who's Who der Branche.

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