Das Hauptaugenmerk der Anleger liegt weiterhin auf den Zentralbankmaßnahmen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bereits mit der Lockerung ihrer Geldpolitik begonnen. Die neuesten Konjunkturdaten aus den USA fallen etwas schwächer aus und deuten allmählich auf eine Verlangsamung hin, was die US-Notenbank (Federal Reserve, Fed) wohl begrüßen dürfte, da ihr dies mehr Spielraum verleiht, einen Lockerungszyklus einzuleiten. Allerdings sind wir der Ansicht, dass der nächste Zinssenkungszyklus kürzer und weniger stark ausfallen wird als vom Markt erwartet.
Obschon die Spreads in einigen Sektoren beinahe 20-Jahres-Tiefs erreicht haben, halten wir eine Allokation in festverzinsliche Wertpapiere weiterhin für sinnvoll angesichts der hohen Renditen und Erträge, die Qualitätsanleihen kurzer Laufzeit bieten.
Technischer Rückenwind
Die Anleihenmärkte profitieren von starken technischen Faktoren, da die Anleger attraktive Renditen anstreben. Die Neuemissionen bei Unternehmensanleihen wie auch bei verbrieften Papieren sind deutlich überzeichnet. Dies wirkt sich auch auf den Handel am Sekundärmarkt aus, da die Bestände der Händler nach wie vor niedrig sind. Grund sind die strengeren regulatorischen Einschränkungen und die Zurückhaltung der Anleiheninhaber in Bezug auf den Verkauf von Wertpapieren mit hohen All-in-Renditen. Dieser technische Rückenwind stützt die Spreads und hat die Spread-Volatilität in zahlreichen Sektoren begrenzt. Wir verfolgen weiterhin einen disziplinierten Handelsansatz, denn wir wissen, dass es auf kurze Sicht schwierig ist, den Markt zu „timen“. Wir jagen Angeboten jedoch nicht hinterher, da die Händler bei hoher Nachfrage die Spreads verengen.
Flexibel bleiben und schnell reagieren
Obwohl die Volatilität am Markt für US-Staatsanleihen nachgelassen hat, so bewegt sie sich weiterhin deutlich über den historischen Durchschnittswerten, was uns zu einer taktischeren Vorgehensweise in Bezug auf unsere Durationspositionierung veranlasst hat. Während unsere makroökonomische Einschätzung eines langsameren, aber positiven Wirtschaftswachstums unsere Zinserwartungen verankert, haben wir uns aus Durationssicht so positioniert, dass wir uns zunutze machen können, wenn sich Narrativveränderungen in den Renditen niederschlagen.
Suchen Sie nach Nachzüglern
Von einem Aufschwung profitieren nicht unbedingt alle Anlagebereiche. Es gibt Sektoren, die nicht in vollem Umfang an den starken Zugewinnen partizipiert haben, die im bisherigen Jahresverlauf zu beobachten waren. Einige Sektoren konnten nicht im selben Maße wie andere Mittelzuflüsse verzeichnen, weshalb sie ins Hintertreffen geraten sind. Wir haben diese Sektoren aktiv ermittelt und unsere Allokationen taktisch angepasst. Segmente wie hypothekenbesicherte Agency-Wertpapiere (MBS), hochverzinsliche Unternehmensanleihen und variabel verzinsliche Bank Loans weisen ein attraktives Risiko-Rendite-Profil auf und bieten potenzielle Chancen für aktive Engagements.
Allgemeiner Ausblick auf die Risiken
Wir bleiben in Bezug auf das Spreadrisiko bei unserem „neutralen Ausblick mit Grund zur Sorge“. Die Spreads bewegen sich in vielen Sektoren auf der Höhe oder nahe ihrer 20-Jahres-Tiefs, weshalb wir der Ansicht sind, dass eine günstige Wirtschaftsentwicklung weitgehend eingepreist ist. Unserer Einschätzung nach hat dies zu einer asymmetrischen Risikokonstellation geführt, bei der die potenziellen Abwärtsrisiken einer Spreadweitung die Alternative überwiegen. Dies bedeutet nicht, dass wir Spread-Produkte meiden. Trotz der engen Spreads bieten sich Renditegelegenheiten aus Carry-Positionen bei Papieren höherer Qualität mit kürzerer Laufzeit. Um das Verlustrisiko aus einer potenziellen deutlichen Spreadweitung zu begrenzen, steuern wir unser Exposure gegenüber der Spreadentwicklung. Das geopolitische Risiko – seien es erhöhte Spannungen rund um den Globus oder die US-Wahlen – stellt nach wie vor einen Belastungsfaktor für die Spreads festverzinslicher Anlagen dar. Trotz dieser vorsichtigen Haltung machen wir Sektoren und Segmente auf der Renditekurve aus, die attraktive Erträge bei geringerem Exposure gegenüber einer Spreadweitung bieten.
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