Geht im April 2024 Geschäftsführer verlässt Vontobel – und geht in die Politk

Zeno Staub geht unter die Politiker: Jahrelang prägte der Vontobel-Boss das Zürcher Investmenthaus, im kommenden Jahr geht er von Bord.

Zeno Staub geht unter die Politiker: Jahrelang prägte der Vontobel-Boss das Zürcher Investmenthaus, im kommenden Jahr geht er von Bord. Foto: Vontobel

Zeno Staub wechselt in die Politik: Der Vontobel-Geschäftsführer legt sein Mandat bei dem Schweizer Investmenthaus zur Generalversammlung am 9. April 2024 nieder. Das gab Vontobel in einer Ad-hoc-Mitteilung bekannt. Demnach hat Staub den Verwaltungsrat gebeten, seine operative Verantwortung nach 22 Jahren bei Vontobel abzugeben. Insgesamt war Staub 20 Jahre in der Geschäftsleitung und 12 Jahre als Geschäftsführer (CEO) bei Vontobel tätig. Seine Nachfolge soll unter Einbeziehung interner wie externer Kandidaten bis Ende 2023 bestimmt werden.

Staub kandidiert für zentristische Partei

Der Grund für Staubs Ausscheiden ist bemerkenswert: Er kandidiert als Spitzenkandidat der Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft (AWG) des Kantons Zürich für die Partei „Die Mitte“ bei den Nationalratswahlen im Herbst 2023. Die Partei entstand 2021 durch den Zusammenschluss der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP) und der Bürgerlich-Demokratischen Partei (BDP) und verortet sich den linken und rechten Parteien als zentristische Partei.

Staub bedankte sich in der Mitteilung für seine Zeit bei Vontobel und kündigte an, strategischere Aufgaben wahrnehmen zu wollen sowie bis zu seinem Abschied weiterhin an einem nahtlosen Übergang arbeiten zu wollen. Auf Vorschlag des Verwaltungsrats soll er zudem „nach einer einjährigen Abkühlungsphase“ der Vontobel-Generalversammlung 2025 als einfaches Verwaltungsratsmitglied vorgeschlagen werden.

 

Ein wenig politisch wurde Staub bei seinen Abschiedsworten bereits: „Die Schweiz ist stark vom Milizsystem geprägt“, wurde Staub zitiert. Weiter heißt es: „Es ist ein wichtiger Grund dafür, dass die Schweiz trotz der großen Vielfalt und der verschiedenen Sprachen ihr hohes Maß an Vertrauen in die staatlichen Institutionen, nationalem Zusammenhalt und Stabilität beibehalten kann.“

Nicht nur Staub verlässt Vontobel: Auch Felix Lenhard, Chef des operativen Geschäfts (Chief Operating Officer), verlässt das Institut Ende 2023. Allerdings will sich Lenhard künftig mehr auf die eigene Familie kümmern, die Nachfolge soll in den kommenden Wochen und Monaten geklärt werden. Lenhard arbeitete mehr als 22 Jahre für Vontobel, davon 13 Jahre in der Geschäftsleitung.

Vontobel ist in Deutschland per Onshore- und Offshore-Geschäft aktiv

Die Schweizer Vontobel ist auch im deutschen Wealth Management aktiv. Die Leiterin für das Wealth Management in Deutschland ist Daniela Diethelm, die 2019 von der UBS zum Zürcher Investmenthaus wechselte. Als Tochter des Mutterhauses ist die Bank Vontobel Europe AG in Deutschland auch vor Ort ansässig, Vorstand Thomas Fischer verantwortet das deutsche Onshore-Geschäft im Wealth Management. Standorte gibt es in Frankfurt, Hamburg und München.

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