Zehn-Punkte-Plan So investieren Family Offices kosteneffizienter

Seite 2 / 5

Kosten-Nutzen-Abwägung: Grundlage für die Entscheidung für ein Single Family Office

Wie die Gründung eines Unternehmens benötigt der Aufbau eines Single Family Offices Zeit, persönliches Engagement und Know-how. Aus Kostensicht sollte zunächst abgewogen werden, ob die zu erwartenden Effizienzgewinne und Renditevorteile die Kosten für die Gründung und den Betrieb eines Single Family Offices rechtfertigen. Dabei ist eine sorgfältige strategische Planung die Grundlage für die Entwicklung der passenden Struktur, die wiederum die Kosten für die Implementierung und den Unterhalt des Family Offices maßgeblich bestimmt.

Selbst bei einem kleineren Familiy Office und einem hohen Anteil ausgelagerter Aufgaben sollten für Personal- und Sachkosten mindestens 500.000 Euro veranschlagt werden. Daraus folgt, dass sich ein Family Office nach unserer Erfahrung erst ab einem Vermögen von rund 50 Millionen Euro lohnt. Allerdings gilt auch, dass die Skaleneffekte nirgends so groß sind, wie in der Vermögensverwaltung. Das heißt, bei großen Anlagevolumen ist die Kostendegression besonders wirksam.

Strategische Asset-Allokation: Herzstück eines Family Offices und kostenbestimmender Faktor

Es gibt drei Faktoren, die die Strukturkosten im Wesentlichen bestimmen: erstens die Größe des Vermögens, zweitens die Ziele und Rahmenbedingungen der Vermögensbewirtschaftung, vor allem der Anlagehorizont, Risiko-Rendite-Aspekte und Liquiditätsanforderungen, sowie drittens der Grad an Professionalität, mit der das Vermögen verwaltet werden soll.

Bei einem Anlagehorizont von weniger als fünfzehn Jahren ist es erfahrungsgemäß ratsam, sich auf klassische liquide Anlagen, wie Aktien und Renten sowie bestimmte Formen von Immobilienanlagen zu konzentrieren. Bei einem längeren Anlagehorizont und insbesondere bei größeren Vermögen sollten darüber hinaus alternative Investments, also Private Equity, Infrastructure-Investments, Private Debt und direkte Unternehmensbeteiligungen, in Betracht gezogen werden. Solche Investments versprechen im Vergleich zu liquiden Anlagen höhere Renditen und entsprechen am ehesten dem Wunsch vieler Vermögensinhaber, sich direkt oder indirekt unternehmerisch zu engagieren.

Gleichzeitig erfordern diese Anlagen ein besonderes Know-how sowie einen höheren Aufwand für die Auswahl und die Verwaltung der Investments. Kommt man zu dem Ergebnis, dass illiquide Investments unter Kosten-Nutzen-Erwägungen sinnvoll sind, prägt dies wesentlich die Struktur, die Kosten und damit auch das Kostenoptimierungspotenzial.