Schweizer Vermögensverwalter Wydler Asset Management startet mit Bafin-Lizenz in Deutschland

Thomas Fischer von Wydler Asset Management (Deutschland)

Thomas Fischer von Wydler Asset Management (Deutschland): Er soll das Geschäft des Zürcher Vermögensverwalter in Deutschland aufbauen. Foto: Wydler Asset Management

private banking magazin: Mit welchem Ziel kommt Wydler Asset Management nach Deutschland?

Thomas Fischer: Wydler Asset Management hat entschieden, einen neuen Markt außerhalb der Schweiz zu erschließen. In Deutschland sehen wir einen Markt, in dem wir vom Wachstum und der Stabilität profitieren können. Darüber hinaus wissen wir aus zahlreichen Gesprächen, dass sich viele Investoren für eine Anlage in Schweizer Franken interessieren. Hier können wir über unsere Fonds, aber auch im individuell nach Kundenwunsch zusammengestellten Portfolio eine Alternative anbieten.

Hatten Sie schon immer eine Gruppe an deutschen Kunden unter den Mandanten?

Fischer: Nein. Wydler Asset Management ist seit zweieinhalb Jahrzehnten im Großraum Zürich tätig. Mit der Expansion zielen wir nun darauf ab, unser Einzugsgebiet zu vergrößern.

Warum brauchte es dafür eine KWG-32-Lizenz in Deutschland?

Fischer: Nachdem wir uns in der Schweiz der Kontrolle der Finma unterworfen haben, war es für uns eine logische Konsequenz, auch in Deutschland diesen Weg zu gehen und hier eine Vollregulierung unter Kontrolle von Bafin und Bundesbank anzustreben. Wir sehen eine solche Kontrolle, die ja freiwillig ist, absolut im Sinne des Kunden, denn immer weniger Vermögensverwalter wollen und vor allen Dingen können einen solchen Aufwand – schon alleine finanziell betrachtet – auch stemmen. Damit hat jeder Kunde bei uns aber auch die Gewährleistung, dass wir ein solides, langjährig bestehendes und erfolgreiches Unternehmen sind, das auch in vielen Jahren noch existieren wird.

Planen Sie für das deutsche Team Mitarbeiter einzustellen?

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Fischer: Ja, weitere Einstellungen sind geplant. Schließlich wollen wir Deutschland dauerhaft als einen Markt für uns erschließen und mit wachsender Kundenzahl ist eine gewisse Mitarbeiteranzahl von Nöten, um eine individuelle Kundenbetreuung zu garantieren.

Haben die regulatorischen Änderungen Ihre Expansionspläne begünstigt?

Fischer: In der Tat wurde das Schweizer Finanzdienstleistungsgesetz, kurz Fidleg, in den vergangenen zwei Jahren der Mifid-II-Richtlinie enorm angepasst. Die Unterschiede sind nicht mehr wirklich groß und werden 2021 wohl nochmal ein Stück kleiner, sodass wir dann praktisch in der EU und der Schweiz annähernd gleiche regulatorische Vorschriften vorfinden. Durch die Bafin- und Finma-Beaufsichtigung unterliegen wir in beiden Ländern ohnehin der maximalen Kontrolle. Die Entscheidung zur Expansion war aber rein geschäftspolitischer Natur und nicht bezogen auf irgendeine Regulatorik.


Über den Interviewten:
Thomas Fischer ist Geschäftsführer des deutschen Ablegers von Wydler Asset Management. Für den Schweizer Vermögensverwalter ist er seit Oktober 2019 tätig. Zuvor arbeitete Fischer bei der Baader Bank, der Bayerischen Landesbank und dem früheren Bankhaus Reuschel (heute: Donner & Reuschel).

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