Mischfonds sind eine Option, können aufgrund der Steuerung der Aktienquote aber unerwünschte Nebeneffekte im Portfolio auslösen. ETFs wären als Portfoliobausteine besser geeignet, da sie in der Regel die gewünschte Anlageklasse ohne Cashquote abbilden, dabei transparent und liquide sind. Der Haken dabei: Häufig sind die zugrunde liegenden Indizes nach Marktkapitalisierung gewichtet. Das birgt die Gefahr von Klumpenrisiken. So machten in diesem Jahr die „Magnificent Seven“, das sind Apple, Nvidia, Alphabet, Meta, Amazon, Tesla und Microsoft, unglaubliche 80 Prozent der Kursgewinne des US-Index S&P 500 und fast ein Viertel des gesamten Indexgewichts aus.
Modern Value als Aktienbaustein
Die Shareholder Value Management AG investiert mit ihrem Modern Value-Ansatz ebenfalls in „wunderbare Unternehmen“ und setzt diese Strategie in mehreren Publikumsfonds wie dem Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen oder dem Frankfurter – Value Focus Fund um. Um diese Strategie auch Anlegern und Partnern zugänglich zu machen, die auf der Suche nach reinen Aktienbausteinen sind, ist der Vermögensverwalter aus Frankfurt einen neuen Weg gegangen.
Seit 2022 bietet Shareholder Value Management zusammen mit der Axxion S.A. den Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value (WKN FRA3TF / ISIN LU2439874319) an, der die besten Aktien des eigenen Anlageuniversums umfasst. Der ETF bildet die Wertentwicklung des Frankfurter Modern Value Index ab (Bloomberg-Kürzel FRAX). Shareholder Value Management hat den Index gemeinsam mit dem deutschen Indexanbieter Solactive entwickelt, dieser übernimmt die Berechnung und die Anpassung.
Als Auswahlkriterium gilt dabei der Total Shareholder Return (TSR). Diese Kennzahl umfasst die Kurssteigerung der Aktie, Dividenden, Aktienrückkäufe, das erwartete Wachstum sowie die Rendite auf reinvestiertes Kapital – also die Summe der möglichen Erträge eines Investors. Die 25 Titel, die auf Sicht der nächsten fünf Jahren den höchsten TSR erwarten lassen, werden in den Index aufgenommen und mit jeweils vier Prozent gleichgewichtet.
Die Zusammensetzung der 25 Titel wird quartalsweise überprüft und die Gewichtung auf den Ausgangswert von jeweils 4 Prozent zurückgesetzt. Das ist Value-Investing in seiner Reinform: Gewinne werden mitgenommen und gefallene Titel nachgekauft. Shareholder Value Management umgeht so die Probleme, die in kapitalisierungsgewichteten Indizes durch einzelne Highflyer-Aktien entstehen können. Gleichzeitig nutzen CIO Frank Fischer und seine Kollegen dieses Rebalancing, um Unternehmen im Index auszutauschen, wenn sich die Erwartungen an den TSR verändert haben.
Starke Performance seit Auflage
Der Frankfurter UCITS-ETF-Modern Value ist am 30. Juni 2022 gestartet. Die Wertentwicklung im ersten Jahr kann sich sehen lassen. Seit Auflage hat der ETF eine Performance von rund 30 Prozent erzielt, allein seit Jahresanfang waren es 28,4 Prozent (Stand 15.09.2023). Bei Morningstar belegt der Frankfurter UCITS-ETF-Modern Value im Segment der „Globalen Aktien Blend“ den zweiten Platz in einer Vergleichsgruppe von immerhin 234 ETFs. Das Fondsvolumen liegt nach rund einem Jahr bei rund 26 Millionen Euro.
Beim quartalsweisen Rebalancing kommen Veränderungen bei den Einschätzungen zu den Wachstumsperspektiven der Unternehmen zum Ausdruck. Hier hat es im Frankfurter Modern Value Index in den vergangenen Monaten eine interessante Entwicklung gegeben. Schon beim Rebalancing im Juni mussten mit Apple, Meta, Oracle und SAP mehrere BigTech-Titel den Index verlassen. Beim dritten Rebalancing des Jahres im September wurden mit Alibaba, Adobe und Netflix drei weitere Tech-Titel gegen defensivere Aktien ausgetauscht. Das überrascht zunächst, denn es waren vor allem die technologieorientierten „Magnificent Seven“ die, nicht zuletzt getrieben von Erwartungen über den Einsatz von künstlicher Intelligenz, maßgeblich für die gute Börsenentwicklung des bisherigen Jahres verantwortlich waren. Aber die mittlerweile sehr hohen Bewertungen haben im Gegenzug auch dazu geführt, dass die Prognosen hinsichtlich des Total Shareholder Return eher verhalten ausfallen – allen KI-Phantasien zum Trotz.
KI: Was steckt hinter dem Hype?
„Beim Thema KI stehen in diesem Jahr bislang die Erstrundengewinner im Fokus. Das sind die Firmen, die jetzt schon an der Ausbreitung von KI-Anwendungen beteiligt sind. Neben offensichtlichen KI-Aktien wie dem Chiphersteller Nvidia gehören auch große Technologiekonzerne wie Microsoft dazu“, meint Frank Fischer und verweist darauf, dass es vor allem darauf ankommt, hinter dem Hype um das Thema die grundsätzlichen Gewinnchancen der Unternehmen zu analysieren: „KI wird in den kommenden Jahren eines der dominierenden Themen an den Kapitalmärkten werden. Es ist eine disruptive Kraft, die die Unternehmen, aber auch unsere Art zu leben verändern wird. Als Value-Investor achte ich aber vor allem darauf, ob ein Unternehmen Geld verdient. Und das können wir bei KI aus heutiger Sicht nicht ausreichend abschätzen, das Risiko ist zu groß. Deshalb halten wir uns bei reinen KI-Anbietern zurück.“
Deutlich wohler fühlen sich Fischer und seine Kollegen mit Blick auf die Zweitrundengewinner, also die Firmen, die durch effektive KI-Anwendungen profitabler werden. „Es gibt Unternehmen, die wir gut kennen und bei denen wir mit einiger Sicherheit modellieren können, wie sich Umsätze und Erträge durch den Einsatz von KI-Lösungen verändern. Ein Beispiel ist der Medtech-Bereich. Unser Portfoliounternehmen Sartorius Stedim produziert unter anderem sogenannte Single-Use Container für die Herstellung von Medikamenten. Es profitiert davon, dass sich Entwicklungszeiten von Medikamenten durch den Einsatz von KI verkürzen, denn dadurch wächst die Nachfrage nach den Containern.“
Das Geschäftsmodell entscheidet
Am Ende sind Megatrends wie KI für Fischer im Zuge seines Modern Value-Ansatzes nicht ausschlaggebend, sondern die Tragfähigkeit des jeweiligen Geschäftsmodells. Das erklärt, warum Microsoft trotz der gestiegenen Bewertungen weiterhin im Frankfurter Modern Value Index und damit im Frankfurter UCITS-ETF-Modern Value enthalten ist: „Microsoft ist ein typisches ,wunderbares Unternehmen‘ im Sinne Buffetts. Es erwirtschaftet seit Jahren wachsende Gewinne im Cloud-Segment, ist aber auch in anderen Bereichen gut aufgestellt. Mit Windows und Office verfügt Microsoft außerdem über einen wirtschaftlichen Burggraben, der es auch ermöglicht, die Preise anzupassen. Ein Wechsel weg von Office wäre für die meisten Nutzer einfach zu teuer und zu aufwendig. Die Abo-Modelle bei Office sorgen für stetige Erträge. Das alles macht Microsoft bislang schon attraktiv. Nun kommt die Integration von KI noch on top. Das sorgt für künftiges Wachstum, wäre aber alleine noch kein Grund, die Aktie zu halten. Der liegt letztendlich im Geschäftsmodell.“
Frank Fischer und seine Kollegen bei Shareholder Value Management suchen abseits von Trends nach „wunderbaren Unternehmen“. Mit dem Frankfurter UCITS-ETF-Modern Value lassen sich die besten Ideen dieser Anlagephilosophie problemlos in die Struktur einer Asset Allocation integrieren.
Philipp Prömm
Vorstand | Head of Sales
Shareholder Value Management AG
Neue Mainzer Straße 1
D – 60311 Frankfurt am Main
Tel.: +49 69 66 98 300
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