An US-Investor Württembergische Lebensversicherung verkauft bekannte Immobilie in Hamburg

Das ehemalige Galeria Kaufhof Gebäude in der Mönckebergstraße 3 in Hamburg

Das ehemalige Galeria Kaufhof Gebäude in der Mönckebergstraße 3 in Hamburg: Tishman Speyer plant unter anderem Wohnungen in dem 99 Jahre alten, unter Denkmalschutz stehenden, Bau. Foto: Imago Images / Thorsten Baehring

Der 1978 gegründete US-amerikanischen Immobilienkonzern Tishman Speyer (TS), hat von der Württembergische Lebensversicherung das 37.000 Quadratmeter große Klöpperhaus in der Mönckebergstraße 3 in der Hamburger Innenstadt für den vor knapp zwei Monaten aufgelegten Tishman Speyer European Real Estate Venture IX Value-Add Fonds ("TSEV IX") gekauft. Medienberichten zufolge sollen rund 160 Millionen Euro geflossen sein. 2020 zog Galeria Kaufhof aus, diverse Nachnutzungen wurden diskutiert und verworfen. Lediglich ein Schnäppchen-Shop zog ein und temporär eine Ausstellung über den Streetart-Künstler Banksy.

TS ist ein Riese der Branche und hat in Hamburg schon das markante Gruner + Jahr-Verlagshaus am Baumwall gekauft. Auch das ehemalige UFA-Kino am Gänsemarkt gehört dem Konzern, der in New York das Rockefeller Center besitzt. Seit dem Jahr 2005 ist Tishman Speyer an drei der größten Immobiliengeschäfte in der Geschichte der USA beteiligt:

  • der Kauf des Gebäudes 666 Fifth Avenue für 1,8 Milliarden US-Dollar, der größte Hauskauf eines einzelnen Objekts in der US-Geschichte.
  • der Kauf des Metlife Building für 1,72 Milliarden US-Dollar, was den bisherigen Preisrekord für eine Einzelimmobilie darstellte
  • der Kauf der Stuyvesant Town und des Peter Cooper Village für 5,4 Milliarden US-Dollar; beide Siedlungen umfassen 110 Gebäude mit 11.200 Appartements. Dies war wiederum das größte Immobiliengeschäft mit einem Käufer und Verkäufer in der US-Geschichte. Im Januar 2010 scheiterte dieses Projekt und musste von TS an die Gläubiger übergeben werden.

„Die Immobilie soll künftig flexible Büroflächen, besondere Einzelhandels- und Kulturflächen und potenziell auch Wohnungen bieten", erklärt TS-Manager Nils Skornicka gegenüber dem NDR. Wann der Umbau beginnt, ist unklar.

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Das vom Architekten Johann Friedrich Höger entworfene Klöpperhaus wurde 1913 für die Wollhandelsfirma Wilhelm Klöpper als Bürogebäude errichtet. Im Jahr 1965 baute die Kaufhof-Gruppe das Gebäude hinter der historischen Fassade zu einem Kaufhaus um und betrieb es bis 2020. „Mit der Akquisition verfolgen wir unsere ‚brown to green‘-Strategie, bei der wir Bestandsimmobilien innovativ umnutzen, energetisch auf den neuesten Stand bringen und zu lebendigen Standorten aufwerten“, ergänzt Florian Reiff, Deutschlandchef von TS.

Der TSEV IX ist der Jüngste in einer Reihe der Value-Add- und Projektentwicklungsfonds von Tishman Speyer. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den drei Hauptpfeilern Konnektivität, Kundenerlebnis und Nachhaltigkeit. TS investiert seit 1988 in Europa und hat aktuell rund 6,6 Milliarden Euro in europäischen Märkten in Core- und Value-add-Immobilienfonds sowie Joint Ventures investiert. Der US-amerikanischen Immobilienkonzern wurde rechtlich von Neuwerk Rechtsanwälte und steuerlich von Freshfields Bruckhaus Deringer beraten. Die immobilientechnische Beratung erfolgte durch WBRE Waterbound Real Estate. Jebens Mensching und CBRE waren im Auftrag der Württembergische Lebensversicherung beratend tätig.

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