Die weltweit 300 größten Pensionseinrichtungen verwalteten im vergangenen Jahr wieder mehr Vermögen. Insgesamt ging es um 10 Prozentpunkte nach oben. Damit konnte ein Großteil der Einbrüche aus 2022 wett gemacht werden, als es um 13 Prozentpunkte nach unten ging.
Im vergangenen Jahr verwalteten die Top 300 rund 22,6 Billionen US-Dollar. Das zeigt die jährliche Liste des Thinking Ahead Instituts. Laut dem von Willis Tower Watson gegründeten Institut waren es im Vorjahr 20,6 Billionen US-Dollar. Die 20 größten Pensionsfonds verzeichneten im vergangenen Jahr einen Vermögenszuwachs von 12 Prozent und übertrafen damit ihre kleineren Konkurrenten. Dieses schnellere Wachstum gilt auch im Zeitverlauf, wobei die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate für die vergangenen fünf Jahre bei den 20 größten Pensionsfonds 5,4 Prozent betrug – verglichen mit 4,7 Prozent für die 300 Pensionsfonds.
Die Nummer eins wackelt – Deutschland nur noch fünf Mal vertreten
Seit 2002 ist der Government Investment Fund of Japan – kurz GPIF – die Nummer eins der Pensionsfonds. Doch der Norwegische Staatsfonds ist diesem immer dichter auf den Fersen (siehe Liste). Das liegt auch daran, dass der Staatsfonds um 22 Prozent in den vergangenen 12 Monaten gewachsen ist.
Die 20 größten Fonds investieren durchschnittlich 43,4 Prozent ihres Vermögens in Aktien, 34,9 Prozent in festverzinsliche Wertpapiere. 21,7 Prozent sind in alternative Anlagen und Cash allokiert.
Der größte deutsche Vertreter in den Top 300 ist die Bayerische Versorgungskasse auf Platz 32 mit 123,5 Milliarden US-Dollar an verwalteten Vermögen. Ansonsten schaffen es nur die VBL (Platz 143, 39,4 Milliarden US-Dollar), die BVV (Platz 153, 37,2 Milliarden US-Dollar), Daimler (Platz 250, 22,8 Milliarden US-Dollar) und die BWVA (Platz 287, 19,3 Milliarden US-Dollar) in die Liste. Eon, Siemens, BASF und die Nordrheinische Ärzteversorgung schaffen es im Vergleich zum Jahr 2021 nicht mehr in die Liste.
Von den weltweit größten Pensionseinrichtungen kommen allein 144 aus den USA, die insgesamt 37,9 Prozent des Vermögens verwalten. Dahinter stehen Japan mit 11 Fonds und 10,2 Prozent sowie Norwegen mit 7,3 Prozent bei nur zwei Pensionsfonds. Die fünf deutschen Vertreter werden unter Sonstige geführt.
„Es ist zwar positiv, dass die größten Pensionsfonds der Welt im Jahr 2023 wieder wachsen, doch die Kombination aus einem unsichereren makroökonomischen Umfeld und zunehmender geopolitischer Instabilität bedeutet, dass die Investitionslandschaft immer komplexer wird“, merkt Jessica Gao an. Die Direktorin des Thinking Ahead Instituts merkt an, dass die erste Hälfte des Jahres 2024 einigermaßen stabil war. Durch die volatile Weltwirtschaft, geopolitische Entwicklung und mehrerer wichtigen Wahlen bleibe das Marktumfeld aber unsicher.
Die vollständige Studie und Liste zum Download finden Sie hier.