WSH Private Office „Bedarf an wirklich unabhängiger Finanzbetreuung ist sehr groß“

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Tun sich viele potenzielle Kunden schwer mit einer Honorarbezahlung?

Lars Crone: Unsere Bestandsmandate kennen das gar nicht anders. Sie schätzen dieses Arrangement sehr, weil sie hierfür eine individuelle und professionelle Finanzbetreuung erhalten und sicher sind, dass diese nur auf ihre Interessen ausgerichtet ist. Bei Neumandaten, die eine vermeintlich kostenlose Beratung durch ihre Bank gewohnt sind, ist es zunächst nicht immer ganz einfach, den Mehrwert zu erkennen, der hinter dem Honorar anstelle von offenen oder versteckten Provisionen steht. Aber die Zweifel weichen recht bald der Überzeugung, dass das Honorar für das WSH Private Office eine gewinnbringende Investition ist.

Wo liegen die Grenzen zur Family-Office-Vollversion? Gibt es Beschränkungen durch etwaige Dienstleistungsverbote der Juristerei oder Steuerberatung?

Lars Crone: Wir sehen uns in erster Linie als privater Finanzconsultant und -controller des Vermögensinhabers. Wir sind weder vermögensverwaltend tätig, noch geben wir eigene Fonds aus. Dies ist ein Element unserer Interessenkonfliktfreiheit. Selbstverständlich gibt es immer wieder steuerliche oder rechtliche Fragestellungen zu beachten. Hier bemühen wir uns um eine kollegiale Zusammenarbeit mit den persönlichen Beratern des Mandanten.

Sollten wir darüber hinaus gehenden fachlichen Input benötigen, können wir auf das Anwalts- und Steuerberaternetzwerk des WSH Family Office zurückgreifen. Beispielsweise ist uns die regelmäßige Überprüfung der Nachfolge- und Vorsorgeregelungen der Familie ein besonderes Anliegen. Hier verfügt die WSH über spezialisierte Fachleute, mit denen sie bereits viele Jahre vertrauensvoll zusammenarbeitet.

Welche Vorarbeiten mussten Sie für das WSH Private Office leisten?

Lars Crone: Es waren überhaupt keine Vorarbeiten notwendig, da wir bereits die meisten Mandate über viele Jahre betreuen. Das Team steht und arbeitet jetzt schon mehrere Jahre erfolgreich zusammen. Zudem nutzen wir im WSH Private Office die gesamte skalierbare technische Infrastruktur des WSH Family Office, insbesondere was das Reporting anbelangt. Über die Muttergesellschaft bekommen wir zudem den Zugang zu den wirklich spannenden und profitablen Investments. Das Thema „Value Creation“ spielt bei Vermögen, die sich noch im Aufbau befinden gerade im jetzigen Zinsumfeld eine besondere Rolle.

Welche Wettbewerber sehen Sie am Markt?

Lars Crone: Aus unserer Sicht eigentlich keine. Die Banken sind nicht unsere Mitbewerber, sondern die unverzichtbare Exekutive bei der Umsetzung der von uns entwickelten Anlagestrategie. Nach unserer Beobachtung gibt es diverse freie Anbieter, die ihren Kunden Finanzplanung und Vermögensbetreuung anbieten. Aber diese sind nach unserem Ermessen vielfach am Ende doch verkaufsgetrieben und kassieren neben dem Honorar auch noch versteckt Vermittlungsgebühren.

Über die Interviewten:
Lars Crone ist Geschäftsleiter des WSH Private Office  und Leiter Kommunikation & Organisation des WSH Family Office.

Christoph Weber ist geschäftsführender Gesellschafter des Düsseldorfer Multi Family Office WSH. Darüber hinaus steht er auch dem Verband unabhängiger Family Offices als Vorstandsvorsitzender vor.

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