20. World Wealth Report von Capgemini Mehrheit der HNWIs hat keinen Vermögensverwalter

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Durch das negative Wachstum in dieser Region konnte auch das Vermögen der Ultra-HNWIs das generelle Wachstum des HNWI-Vermögens im vergangenen Jahr nicht verstärken. Als Ultra-HNWI gelten Personen, die über ein anlagefähiges Vermögen von mindestens 30 Millionen US-Dollar verfügen.

Ausgenommen von Lateinamerika, ist das Vermögen der Ultra-HNWIs allerdings deutlich stärker gestiegen als andere Vermögen; das gilt sowohl für das Jahr 2015, als auch für das annualisierte Wachstum im Zeitraum von 2010 bis 2014.

Chance für Vermögensverwalter

Vermögensverwalter sind in einer grundsätzlich guten Ausgangslage, um sich ein größeres Stück vom Kuchen des steigenden Millionärsvermögens zu sichern. Die HNWIs zeigten bei der Befragung im Jahr 2015 ein deutlich größeres Vertrauen in Vermögensverwalter (plus 17 Prozentpunkte) und Finanzmärkte (plus 30 Punkte) als noch zwölf Monate zuvor.

Während das Vertrauen in den einzelnen Vermögensberater stagniert, sind 74 Prozent der HNWIs mit der Beziehung zu ihrer primären Vermögensverwaltungsgesellschaft zufrieden und 54 Prozent deuteten an, dort weiteres Kapital bündeln zu wollen. Bisher liegen nur 32 Prozent des Vermögens bei Vermögensverwaltern.

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Vertrauen von HNWIs in Märkte, Marktteilnehmer, Regulierer und die eigenen Fähigkeiten 2014-2015


Betrachtet man die HNWIs nach Altersgruppen, wandten sich diejenigen, die jünger als 40 Jahre alt sind, mit 27,5 Prozent seltener an Vermögensverwalter als die über 60-jährigen (42,2 Prozent). Bei der regionalen Betrachtung sind es die nordamerikanischen HNWIs, die mit 39 Prozent den im Vergleich höchsten Anteil ihres Vermögens von Vermögensverwaltern betreuen lassen.

Vertrauensbasis mit den richtigen Fähigkeiten hebeln

Damit Vermögensverwalter Kapital aus dem gestiegenen Vertrauen schöpfen und mehr Vermögen der HNWIs betreuen können, sind nach den Ergebnissen des WWR mehrere Fähigkeiten wichtig. Die drei wichtigsten Kriterien in Bezug auf klassische Fähigkeiten, nach denen sich HNWIs bei der Auswahl ihrer Vermögensverwalter richten, sind: Anlageberatung (47 Prozent), Expertise in der Finanzplanung (40 Prozent) und Zugang zu Investitionsmöglichkeiten (40 Prozent).

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Entscheidende Faktoren für die Wahl eines Vermögensverwalter nach Lebensalter


Zusätzlich zeigt die Studie, dass fast die Hälfte der Millionäre (48 Prozent) ihr Vermögen wachstumsorientiert investieren will. Da nach diesem Ansatz mehr Kapital in alternative Investments angelegt wird als bisher, müssen Vermögensverwaltungsfirmen ihre Investmentexpertise deutlich erweitern.

Neben den klassischen fachlichen Fähigkeiten ist der Reifegrad relevanter digitaler Fähigkeiten bei der Wahl eines Vermögensverwalters aus Sicht der HNWIs entscheidend (72 Prozent). Nicht zuletzt wenden sich HNWIs vermehrt Gebührenmodellen zu, die nach Performance abrechnen. Dies zwinge Firmen dazu, ihre traditionellen Modelle zu überdenken, so die Studienautoren. 


Über die Studie:
Auf Grundlage der Antworten von mehr als 5.200 befragten HNWIs aus 23 Ländern untersucht die mittlerweile 20. Auflage des World Wealth Report von Capgemini die Zuversicht, Entscheidungen zur Vermögensallokation, Perspektiven zum Vorantreiben sozialer Projekte sowie die Vorlieben von HNWIs bei der Vermögensberatung und dem Bezug von Dienstleistungen.

Capgeminis Anfang 2016 durchgeführtes Wealth Management Survey befragte zudem mehr als 800 Vermögensmanager in 15 wichtigen Vermögensmärkten, um die sich verändernde Rolle von Vermögensmanagern zu untersuchen. Der vollständige Report kann nach vorheriger Anmeldung hier heruntergeladen werden.

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