20. World Wealth Report von Capgemini Mehrheit der HNWIs hat keinen Vermögensverwalter

Capgemini hat die mittlerweile 20. Ausgabe des World Wealth Reportes veröffentlicht

Capgemini hat die mittlerweile 20. Ausgabe des World Wealth Reportes veröffentlicht

Das Vermögen der Millionäre weltweit ist 2015 mit vier Prozent nur leicht gestiegen. Im Gegensatz dazu wuchs es in der Asien-Pazifik-Region im vergangenen Jahr um 9,9 Prozent. Der asiatisch-pazifische Raum führt damit erstmals das Wohlstandsranking sowohl als Region mit den meisten High Net Worth Individuals (HNWIs) als auch dem größten Vermögen vor Nordamerika an.

Als HNWI gelten Personen, die über ein anlagefähiges Vermögen von über einer Million US-Dollar verfügen. In der Asien-Pazifik-Region lebten im Jahr 2015 5,1 Millionen HNWIs mit einem Gesamtvermögen von 17,4 Billionen US-Dollar, in Nordamerika dagegen besaßen 4,8 Millionen Millionäre 16,6 Billionen US-Dollar, so die 20. Ausgabe des World Wealth Report (WWR) von Capgemini.

Deutschland über dem Durchschnitt

Im Jahr 2015 erreichte das globale HNWI-Vermögen 58,7 Billionen US-Dollar (plus vier Prozent), während die Zahl der Millionäre um 4,9 Prozent auf 15,4 Millionen gewachsen ist. Verglichen damit stieg die Zahl der Millionäre in Deutschland mit einem Zuwachs von 5,1 Prozent auf 1.198.700 (Vorjahr 1.140.500) etwas stärker an.

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Verteilung des weltweiten HNWI-Vermögens von 2010-2015 in Billionen US-Dollar nach Regionen


Seit 1996 hat sich das Vermögen der HNWIs weltweit vervierfacht. Wenn das derzeit moderate Wachstum anhält, so die Studienautoren, werde es bis 2025 auf 100 Billionen US-Dollar anwachsen. Nur knapp ein Drittel dieses Vermögens werde derzeit von Vermögensverwaltern gemanagt, was für diese Firmen zeitgleich Chance und Herausforderung bedeute, diese Vermögenswerte bei sich zu konsolidieren.

„Es werden künftig solche Firmen auf dem Markt die Nase vorn haben, die die klassischen Fähigkeiten einer Vermögensverwaltung mit den Anforderungen an ein digital integriertes Kundenerlebnis kombinieren können”, sagt Klaus-Georg Meyer, Leiter der Unternehmens- und Technologieberatung im Bereich Finanzdienstleistungen bei Capgemini.

Die Asien-Pazifik-Region ist ein Wachstumsmotor, der die Anzahl der HNWIs und ihr Vermögen in der vergangenen Dekade verdoppelt hat. Das Vermögen wuchs dabei um 9,9 Prozent allein im Jahr 2015 und damit um mehr als vier Mal so viel, wie in Nordamerika, wo der Reichtum um 2,3 Prozent gewachsen ist.

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Zahl der HNWIs nach Staaten



Im Vorjahr konnte Nordamerika noch eine Wachstumsrate von 9,1 Prozent aufweisen. Legt man eine offensivere Wachstumsprognose an, wird der Asien-Pazifik-Raum in zehn Jahren zwei Fünftel des weltweiten HNWI-Vermögens repräsentieren, sofern der Anstieg der Tendenz zwischen 2006 und 2015 folgt.

Damit überstiege der dortige Kapitalbesitz das gesamte Vermögen in Europa, Lateinamerika, dem Mittleren Osten und Afrika zusammen, so der Report. Japan und China sind dabei die regionalen Treiber, die fast 60 Prozent des globalen Wachstums der HNWI-Bevölkerung im Jahr 2015 ausmachten.

Das Wachstum der Millionärszahl im Asien-Pazifik-Raum war mit 9,4 Prozent nicht nur fast doppelt so hoch wie in Europa (4,8 Prozent), sondern überholte Nordamerika (2,0 Prozent) im letzten Jahr deutlich. Lateinamerika wurde durch das schlechte Abschneiden Brasiliens beeinträchtigt, das sowohl bei der Millionärsdichte (minus rund acht Prozent) als auch an Vermögen (minus rund sechs Prozent) verlor.