Prämie, Kauf und Steuerung Worauf institutionelle Investoren bei illiquiden Anlagen achten sollten

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Illiquide Anlagen haben strategischen Charakter. Für einen taktischen Einsatz sind sie nicht geeignet. Wenn etwa Marktverwerfungen – mit Kursrückgängen bei liquiden Vermögenswerten – zu einem Übergewicht an illiquiden Anlagen führen, ist es schwierig, das ursprüngliche Risikoprofil wiederherzustellen, da ein zügiger Verkauf illiquider Anlagen meist nur mit Abschlag möglich ist.

Ein Anleger könnte deshalb von einem raschen Kursanstieg bei den liquiden Assets nicht in beabsichtigtem Ausmaß profitieren. Das bedeutet, die Geldgeber müssen eine Vorstellung über angemessene Rendite- und Risikoeigenschaften illiquider Anlagen haben und auch unter Einbezug der Verbindlichkeiten und der übrigen Vermögensanlagen beurteilen, wie hoch der Anteil an illiquiden Anlagen in der Anlagestrategie optimalerweise sein darf.

Der Aufbau der gewählten Anlagestrategie hängt von Fragen hinsichtlich Risikostreuung, Know-how, Kosten, Governance, Rechtsstrukturen und Investitionsvolumen ab. Käufe von Private-Equity- oder Infrastrukturanlagen erfolgen typischerweise über kollektive Anlage-Vehikel. Diese werden aufgrund des langen Anlagehorizonts der zugrundeliegenden Portfolio-Investitionen meist als geschlossene Fonds mit einer festen Laufzeit strukturiert.

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Ein Anleger verpflichtet sich dabei, eine gewisse Summe über die vorgesehene Laufzeit in den Fonds zu investieren. Typischerweise wird die versprochene Investitionssumme schrittweise abgerufen und investiert. Es ist üblich, dass die Portfolioinvestitionen nach ein paar Jahren verkauft werden. Dann erhalten die Investoren ihr Geld zurück. Bis zum Ende der Laufzeit werden sämtliche Investitionen liquidiert.