Soka-Bau-Vorstandsmitglied Gregor Asshoff „Wir nehmen die wirtschaftliche Gewichtung weltweit als Kompass“

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Daneben ist der Zugang zu diesen Märkten ein sehr wichtiges Kriterium – es wäre vermessen zu sagen, dass wir dieses von unserem Standort aus in Wiesbaden bedienen könnten. Eines der wichtigsten Kriterien bei der Managerselektion ist es daher für uns, dass der jeweilige Manager eine aktive Lokalpräsenz vorweisen kann. Bei bestimmten Asset Klassen kommen dann nur eine Handvoll Manager überhaupt für uns in Frage.

In den Private Market gibt es immer mehr nicht abgerufenes Kapital, sogenanntes Dry Powder, wie sehen Sie dieses Problem?

Asshoff: Das Problem sehen wir. Wir sehen aber auch, dass Manager damit unterschiedlich umgehen. Der Zugang zum Markt ist entscheidend dabei, wie schnell investiert werden kann. Dementsprechend ist die breite des Marktzugangs für uns ein Kriterium bei der Managerwahl. Manager ohne Track-Record kommen für uns nicht in Frage.

Welche drei Länder sind für Sie am besten für Anlagen geeignet und warum?

Asshoff: Aufgrund der Heterogenität der Märkte weist jedes Land für sich besondere Dynamik auf; insofern hegen wir keine spezifischen Präferenzen für einzelne Länder und Märkte. Bisher sind Länder im südostasiatischen Raum untergewichtet – dies ist aber vielmehr Abbild des Angebots und keine strategische Entscheidung unsererseits.

Was sollten institutionelle Anleger aus Deutschland unbedingt beachten, wenn Sie in Asien investieren wollen?

Asshoff: Wir haben bei den jeweiligen Investitionsprüfungen für uns festgestellt, dass neben der bereits erwähnten lokalen Präsenz insbesondere aufsichtsrechtliche Fragen auftreten. Der Umgang damit wird aufgrund steigender Komplexität bei den Investmentstrukturen immer herausfordernder. Dies setzt beim Manager voraus, dass er die aufsichtsrechtlichen Erfordernisse aus Deutschland zumindest verstehen kann und will und entsprechende Ressourcen vorhält. Daneben ist Asien nicht gleich Asien – eine genaue Betrachtung der Investitionsmärkte ist daher unerlässlich.


In was investieren Sie wie und wo in Asien?

Asshoff: Wir investieren in Asien sowohl auf der liquiden Plattform und Aktien als auch im illiquiden Segment via Investments in Immobilien, Infrastruktur und Private Equity. Wir planen zukünftig auch Private Debt im asiatisch-pazifischen Raum zu etablieren. Wir tätigen sowohl Investitionen in den entwickelten als auch den sich entwickelnden asiatischen Märkten. Dabei schauen wir auf die IRR. Das heißt, wir sind bereit eine geringere jährliche Rendite von beispielsweise 2,5 Prozent in Kauf zu nehmen, wenn wir die wahrscheinliche Aussicht haben, dass am Ende, mit dem Verkauf des Investments, eine Rendite von 7 Prozent entsteht. Allgemein haben wir zunehmend Bestandteile in illiquiden Märkten. Da ist das mit dem Rein und schnell wieder raus schwierig. Da redet man schnell über einen Zeitraum von zehn Jahren und wenn man doch schneller raus will, dann ist das mit Verlusten verbunden.