Vorstand von Aegon Asset Management im Gespräch „Wir können unser Know-how erweitern“

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Global gesehen gehört man mit einem verwalteten Vermögen von 364 Milliarden Euro zu den mittelgroßen Fondsgesellschaften. Wie kann man sich als aktiver Asset Manager heutzutage von anderen abheben?

Thompson: Sie brauchen spezifische Fähigkeiten, die nicht einfach zu kopieren sind. Dazu zähle ich unseren Dutch-Mortgage-Fonds. Zudem sind wir seit über 30 Jahren in einer führenden Position, was Responsible Investing angeht. Es ist Teil unserer DNA! Wir managen den seinerzeit ersten nach ethischen Richtlinien lancierten englischen Aktienfonds.

Was soll der neue Slogan „Beyond Borders“ verdeutlichen? Worum geht es inhaltlich für die Investoren?

Thompson: Wir glauben, dass unser neuer Slogan unsere Kultur als positiv und zukunftsorientiert beschreibt.

Wie wollen Sie auf dem deutschen Markt, der zumindest im Wholesale-Segment sehr durch nationale Marken mit Verbundvertrieb getrieben ist, wachsen?

Thompson: Wir bauen unsere Präsenz weiter aus, indem wir Qualitätsprodukte und -dienstleistungen anbieten, die sich in vielen Aspekten von unseren Konkurrenten abheben und die von passiven Produkten nicht leicht nachgeahmt werden können. Vor allem aber setzen wir auf den Standort Frankfurt und einen lokalen Betreuungsansatz.

Bei welchen Themen wird sich Aegon AM in naher Zukunft schwerpunktmäßig weiterentwickeln?

Thompson: Auf dem deutschen Markt werden wir uns weiterhin auf unser Angebot an traditionellen und alternativen festverzinslichen Strategien konzentrieren, wie zum Beispiel unsere niederländischen Hypothekenfonds und unsere Strategien im Bereich Small/Mid Cap Loans. Aber auch auf der Aktien- und Multi-Asset-Income-Strategie gibt es einen klaren Fokus, wie etwa den ehemaligen Aegon Diversified Global Income Fund, der früher unter der Marke Kames geführt wurde, und den Aegon Global Sustainable Equity Fund.

Wie viel kostet Asset Managern das Thema Service? Gerade im institutionellen Geschäft wird um jeden Basispunkt gerungen. Doch die Investoren erwarten zunehmend mehr Reportings & Services, künftig auch zum Thema ESG. Müsste das nicht den Asset Managern entgolten werden?

Thompson: Wir glauben, dass die rechtzeitig gelieferten und genauen Reports in Verbindung mit einem außergewöhnlichen Service wichtige Bestandteile einer starken Partnerschaft mit den Kunden sind. Als aktiver Vermögensverwalter setzen wir uns dafür ein, die Faktoren zu erklären, die die Leistung beeinflussen. Wir bemühen uns ständig um neue Reporting-Tools im Zusammenhang mit ESG-Faktoren.                                                


Über den Interviewten:
Chris Thompson ist Mitglied der achtköpfigen Geschäftsleitung von Aegon Asset Management. Bei der Investmentgesellschaft der niederländischen Versicherung Aegon leitet er die Global Client Group. In dieser Führungsrolle verantwortet Thompson die auf die Kunden ausgerichteten Unternehmensaktivitäten. Darüber hinaus ist er Chef des US-Geschäfts.

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