LGIM-Chefin Michelle Scrimgeour „Wir haben unsere Stimmrechte über unser gesamtes Portfolio ausgeübt“

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Darüber hinaus wurde die zweite Runde der Zusammenarbeit mit britischen und US-amerikanischen Unternehmen eingeleitet, um eine größere ethnische Vielfalt in den Gremien zu erreichen. Diese richtete sich an 44 S&P-500-Firmen und 35 FTSE-100-Unternehmen, in deren Gremien ethnische Vielfalt völlig fehlte. Von den 79 Unternehmen, mit denen LGIM im Jahr 2020 Kontakt aufnahm, haben 50 zwischen September 2020 und Dezember 2021 mindestens einen neuen Vorstand oder Aufsichtsrat mit einem von der Mehrheit abweichenden ethnischen Hintergrund aufgenommen. Zudem wurden 100 Prozent der Aktionärsanträge zur Behandlung von Menschenrechtsfragen im Jahr 2021 untestützt. 

Unternehmensführung:

100 Unternehmen stuft der Vermögensverwalter als Transparenzverweigerer ein. Damit einher ging die Androhung, gegen den Vorsitzenden zu stimmen, falls keine Verbesserung eintritt. Inzwischen hat LGIM seine Zielliste erweitert und mehr als 200 Unternehmen identifiziert, die schlecht abschneiden.

„Als langfristiger Investor haben wir die Verantwortung, unsere Stimme konsequent zu den kritischen Themen zu erheben, die die Integrität der globalen Märkte schützen und ein nachhaltiges und widerstandsfähiges Wirtschaftswachstum fördern werden. Da die Auswirkungen der COVID-19- Pandemie auch im Jahr 2021 noch spürbar waren, haben wir uns bei unseren Gesprächen mit Unternehmen auf die großen Herausforderungen konzentriert, die durch die Pandemie deutlich zutage getreten sind. Das betrifft sowohl den Klimawandel, den Verlust der biologischen Vielfalt als auch soziale Probleme, wie ethnische Ungerechtigkeit und soziale Einkommensungleichheit. Wir haben unsere Stimmrechte über unser gesamtes Portfolio ausgeübt und unser Engagement bei politischen Entscheidungsträgern und anderen Stakeholdern verstärkt, um positive Veränderungen zu bewirken”, erklärt Michelle Scrimgeour, Geschäftsführerin (CEO) von LGIM.

Sanktionen

In der Berichtssaison 2021 wurden mehr als 100 Unternehmen mit Abstimmungssanktionen belegt. Im Zentrum standen dabei die Branchen Banken, Versicherungen, Immobilien sowie Technologie und Telekommunikation – sie wurden am häufigsten durch die Abstimmung gegen ihre Berichte und Abschlüsse des Unternehmens oder seiner Vertreter sanktioniert, die letztlich für ein unzureichendes Klimarisikomanagement verantwortlich gemacht wurden.


LGIM richtet sich weiterhin an einflussreiche Unternehmen, die noch nicht die Best Practice in Bezug auf Emissionsreduktionsziele, Governance und Klimapolitik erfüllen. Mehr als 75 Prozent der Unternehmen haben bisher auf die Anfragen von LGIM geantwortet, detaillierte Übergangspläne vorzulegen.