HVB-Vorständin Marion Höllinger „Wir achten auf eine gute Wirtschaftlichkeit“

Marion Höllinger, Vorständin für HVB-Privatkunden

Marion Höllinger, Vorständin für HVB-Privatkunden: Neben ihrem Vorstandsmandat fungiert das Eigengewächs der Bank als Schirmherrin der neuen HVB-Stiftergemeinschaft. Foto: Hypovereinsbank

private banking magazin: Was ändert sich durch die Stiftergemeinschaft an der Organisation des Stiftungsmanagements der Bank?

Marion Höllinger: In erster Linie gewinnen wir als einer der Marktführer weiter an Schlagkraft im Stiftungsmanagement. Für unsere Organisation ergibt sich durch die Gründung der HVB Stiftergemeinschaft im Grunde keine Änderung. Gerade im Hinblick auf die Erbengeneration und deren Wunsch zu nachhaltigem Engagement ist der Start unserer eigenen Stiftergemeinschaft ein Beleg für unsere regionale Kundennähe, da der Stiftungszweck häufig auch regionale Projekte unterstützt. Mit dem Ausbau unseres Angebots im Stiftungsmanagement senden wir jetzt ein weiteres deutliches Signal, wie wichtig uns dieses Thema ist.

Wie beeinflusst die Stiftergemeinschaft die Arbeit der Stiftungsspezialisten vor Ort?

Höllinger: Unsere Stiftungsspezialisten vor Ort können vor allem unserer Klientel im Wealth Management & Private Banking ein nochmals erweitertes und in dieser Breite in Deutschland einzigartiges Spektrum anbieten. Deutschlandweit setzen wir mehr als 60 zertifizierte Spezialisten für Vermögens- und Nachfolgeplanung ein, die die Themenfelder Finanzplanung, Generationensicherung, Vermögensnachfolge, Testamentsvollstreckung sowie Stiftungsmanagement begleiten. Darüber hinaus haben rund 2.000 Stiftungskunden uns als einen der führenden Anbieter in Deutschland bereits ihr Vertrauen geschenkt und wir stellen ehrenamtliche Vorstandsmitglieder für mehr als 80 Stiftungen und damit die Verwaltung dieser Stiftungen sicher.

Welche Vorteile erhofft sich die HVB durch die Gründung einer eigenen Stiftergemeinschaft?

Höllinger: Wir ermöglichen unserer Kundschaft noch leichter als bisher selbst Stifterin oder Stifter zu werden. Die Grundidee der HVB Stiftergemeinschaft ist es, Menschen – die nachhaltig etwas Gutes tun wollen – einen einfachen und unkomplizierten Zugang zur Stiftungswelt zu ermöglichen. Das bedeutet konkret, dass angehende Stifterinnen oder Stifter ihre eigene Stiftung gründen können, ohne den sonst erforderlichen Weg über eigene Satzung, Feststellung der Gemeinnützigkeit und staatliche Anerkennung gehen zu müssen. Auch kann die HVB Stiftergemeinschaft sowohl mit einer Zustiftung als auch einer Spende bedacht werden. Es gibt also mehrere Möglichkeiten, unabhängig von der Betragshöhe eine Stiftung im eigenen Namen oder für einen bestimmten Zweck ins Leben zu rufen oder zu unterstützen.

Kostenfrage: Wie hoch sind die Gebühren für die einzelnen Leistungen der Stiftergemeinschaft?

Höllinger: Bereits im Zusammenhang mit Findung einer passenden Stiftungslösung achten wir auf eine gute Wirtschaftlichkeit. Es bringt die beste Stiftungslösung nichts, wenn am Ende die Erträge vom Aufwand aufgezehrt werden. Hauptaugenmerk ist, dass die Stiftung nachhaltig Gutes tut. Für die Gründung eines individuellen Stiftungs- oder Projektfonds selbst stellt die Stiftergemeinschaft keinen Preis in Rechnung. Lediglich die durch den beauftragten Dienstleister entstehenden Einrichtungskosten, wie beispielsweise der Buchhaltungskreis, sind zu tragen. Die jährlichen laufenden Verwaltungskosten beim Dienstleister werden ebenfalls direkt dem jeweiligen Projekt- oder Stiftungsfonds zugeordnet. Diese sind durch die erwirtschafteten Erträge oder zusätzliche jährliche Spenden zu decken. Die Entscheidung für eine bestimmte Zuwendungsvariante bei den Projekt- und Stiftungsfonds wird unterm Strich auch von den damit verbundenen Kosten beeinflusst.

Filialleiterin, Niederlassungsleiterin, Regionalleiterin und nun Vorständin: Welche Erfahrungen und Qualifikationen aus Ihren bisherigen Führungsrollen kommen Ihnen in der neuen Rolle am meisten zunutze?

Höllinger: Mit zunehmender Verantwortung, sei es operativ oder strategisch, zehre und profitiere ich von so vielen Erlebnissen im unmittelbaren Kundenkontakt bis heute. Die Empathie und auch den Spürsinn für die Kundenwünsche einerseits und die Chancen als Führungskraft oder jetzt direkt im Vorstand Dinge selbst strategisch zu entwickeln und aufs Gleis zu setzen, natürlich mit der damit verbundenen Verantwortung, gewinnt man nicht in der Theorie sondern rein in der Praxis. Wenn das unsere Kundinnen und Kunden genauso spüren, wie unsere Mitarbeitenden, schaffe ich hoffentlich den Mehrwert für alle Beteiligten den ich mir vorgenommen habe. Am Ende muss ein profitables Geschäftsmodell sicherstellen können, dass unser Qualitäts- und Serviceanspruch in allen Kundensegmenten, auf allen Kanälen jederzeit gewährleistet und erlebbar ist. Erst dann schließt sich auch für meine Erwartungshaltung der Kreis.

Über die Interviewte:
Marion Höllinger ist seit August 2021 Mitglied des Vorstands der Hypovereinsbansbank (HVB). Sie verantwortet das Commercial Banking und das Geschäftsfeld Privatkunden, worunter auch das Wealth Management & Private Banking der HVB in Deutschland fällt. Höllinger ist seit Beginn ihrer Karriere, 1991 bis 1993 Ausbildung zur Bankkauffrau, im Haus der HVB und seinen Vorgängerinstituten tätig.

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