Winebank-Gesellschafter im Gespräch „Die Finanzbranche ist bei uns sehr stark vertreten“

Kommunikationsberater und Winebank-Gesellschafter Steven Buttlar ist Partner der Frankfurter Unternehmensberatung Bridgebrain.

Kommunikationsberater und Winebank-Gesellschafter Steven Buttlar ist Partner der Frankfurter Unternehmensberatung Bridgebrain.

private banking magazin: Bei der Winebank kommt der Wein zunächst hinter Gitter, trotzdem steht der Rebensaft als Anlageobjekt bei Ihrem Konzept nicht im Vordergrund. Worum geht es?

Steven Buttlar: Die Winebank ist keine logistische Weinlagerlösung, sondern ein Private Members’ Club für Genussmenschen. Mit ihr bieten wir Locations, an denen Weinfreunde zusammentreffen und besondere Momente miteinander schaffen können. Der Wein und die private Weinlagerung bilden den Rahmen. Denn es ist zwar toll, einen seltenen und teuren Wein zu besitzen und einzulagern. Aber wirklich Spaß macht es doch erst, diesen Wein mit anderen zu genießen, die genau dieses Erlebnis zu schätzen wissen. Das war von Beginn an unser Ziel: Die Plattform für eine internationale vinophile Community zu entwickeln. Sozusagen raus aus den sozialen Medien, rein in die richtige Welt.

Ganz alltäglich scheint die Idee nicht. Wie kam es dazu?

Buttlar: Sie kam meinem Geschäftspartner Christian Ress, als ihn Kunden seines Weinguts immer wieder darauf ansprachen, ob sie bei ihm nicht Weine kaufen und dann einlagern könnten. Das gab den Impuls, eine Art Weinlager zu entwickeln. Die Idee reifte so lange, bis aus dem klassischen Weinlager auf dem Papier ein Business Club für Wein-Enthusiasten entstanden war. Mit dieser Idee ging er 2008 zur Bank, Lehmann Brothers war gerade gefallen, und stellte sein Konzept vor: Er wollte eine Bank eröffnen, die Winebank. Anfangs löste diese Kreditanfrage noch Stirnrunzeln aus, mittlerweile sind die Bankenvorstände von damals selbst begeisterte Winebanker.

Als Franchise-Partner oder Mitglieder?

Buttlar: In diesem Fall als Mitglieder. Unter unseren Franchise-Partnern ist die Finanzbranche aber sehr stark vertreten. Einer unserer ersten Franchise-Partner ist amtierendes Vorstandsmitglied einer Sparkasse. Ein anderer ist Kopf eines Family Office. Viele aus der Branche reizt an unserem Konzept im Kontext der Nullzinspolitik wohl die flüssige Rendite (lacht). Aber mal unabhängig von der Branche: Die Winebank ist vor allem für Menschen interessant, die Freude am Wein haben und eine repräsentative Funktion in ihren Unternehmen bekleiden, seien es Geschäftsführer, Inhaber, Vertriebschefs oder Berater.

Und als Franchise-Partner? Was sollte man dafür mitbringen?

Buttlar: Das Netzwerk spielt eine ganz entscheidende Rolle, schließlich wollen wir in allen Clubs eine interessante Mischung an Mitgliedern haben. Unsere Franchise-Partner sollten Freude daran haben, ihre eigene vinophile Community zu entwickeln. Und sie sollten herzliche Gastgeber sein. Das ist uns am Ende viel wichtiger als ein bestimmter Abschluss oder sonstige harte Voraussetzungen.

Gibt es eine typische Klientel, zu der das Konzept besonders gut passt?

Buttlar: Potenzielle Franchise-Partner sind im weitesten Sinne erfahrene Geschäftsleute, die Spaß am Wein haben. Die bisherige Erfahrung zeigt, dass unser Konzept insbesondere für Gastronomen, Hoteliers, Winzer, Weinhändler und Immobilienentwickler interessant ist.