Unternehmerisch denkende Persönlichkeiten Wie sich Family Offices auf Top-Führungsebene aufstellen

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Persönliche Passung: Was Family Offices von künftigen Entscheidern fordern

Durch diese große Bandbreite an Anforderungen ist der richtige „Fit“ von Kandidaten entscheidend. Wer passt zur Kultur des Unternehmens, zu den inhaltlichen Vorgaben des Anforderungsprofils und zum Mindset des bestehenden Managements? Hierbei stellen Family Offices besondere Anforderungen an das Management.

Dabei geht es häufig um hochanspruchsvolle Rollen wie die eines gesamtverantwortlichen Chefs oder eines Finanzchefs, der die Steuerung der Finanzen innehat, bis hin zu einem Investmentchef. Neben fachlich-analytischen Kompetenzen und einem tiefen inhaltlichen Know-how zählen persönliche Stärken wie Integrität, Vertrauenswürdigkeit, aber auch Entscheidungsstärke und Stressresistenz. Großes Fingerspitzengefühl und eine ausgeprägte Vertrauensbasis ist im Umgang mit dem Vermögensinhaber gefragt – gerade, wenn man innerhalb der Familie vermittelt.

Um Interessen der Kunden souverän und erfolgreich wahrnehmen und vertreten zu können, braucht es eine klare Absprache mit allen Beteiligten, insbesondere bezüglich der Erwartungshaltung zu Chancen-Risiken-Neigung und der sich daraus ergebenden Investmentstrategie. Bei ihrer Umsetzung ist freies Agieren wichtig, um die Objektivität der Entscheidungen zu gewährleisten. Dies erfordert eine uneingeschränkte Vertrauensbasis in der Zusammenarbeit mit den Vermögensinhabern.

Family Offices brauchen unternehmerisch denkende Persönlichkeiten

Gerade bei Direktinvestitionen braucht es unternehmerisch denkende Persönlichkeiten, die die Ziele und Anlageperspektiven ihrer Klienten teilen. Die Entscheider benötigen ein gutes Gespür für sinnvolle Investitionen in wachstumsstarke Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, die sich zum Teil noch in der Expansionsphase befinden. Gerade diese, aber auch solche, die erst die Gründungsphase durchlaufen, bieten ein starkes Wachstumspotential. Hier sind ein guter Marktüberblick und -zugang, Insiderwissen, Gespür für Trends und künftige Businessmodelle erforderlich.

Diese fehlen Family Offices häufig. Daher braucht es Kandidaten aus anderen Umfeldern, die als Profis diesen Bedarf decken. Gelegentlich schließt man sich für Spezialthemen anderen Family Offices an. Auch in dieser Konstellation ist eine Diskussion auf Augenhöhe wichtig, um eine aus betriebswirtschaftlicher Sicht rentable Entscheidung treffen zu können. Professionalisierung ist hierbei das entscheidende Stichwort. Zudem machen Family Offices gelegentlich den Fehler, auf Kandidaten zu setzen, denen sie vertrauen. Die Qualifikation kann dabei zweitrangig werden.