Oft hochspezialisiert, seriös und diskret: Ihr Dienstleistungsethos macht Family Offices zu einer exklusiven Nische in der Finanzdienstleistungsbranche. Für Top-Führungskräfte bieten sich in diesem Segment viele Karrieremöglichkeiten. Doch die persönliche Passform der Kandidaten bleibt ein Problem. Gleichzeitig steigen die Ansprüche.
Family Offices sind mit der Verwaltung und Steuerung der Vermögen sehr vermögender Familien betraut. Ihr Aufgabenspektrum reicht von der eigenen, zum Teil sehr komplexen Asset-übergreifenden Vermögensverwaltung und -steuerung, der Erstellung eines ganzheitlichen, vermögensumfassenden Reportings, der Auswahl externer Vermögensverwalter und -manager bis hin zur Erfüllung höchst persönlicher Wünsche ihrer Klienten. Dabei agieren viele Multi Family Offices bereits hochprofessionell und bieten eine breite Asset Allokation. In kleineren oder Single Family Offices sind die Vermögen oft weniger breit gestreut oder auch nur auf eine Anlageklasse beschränkt. Hier gibt es deutlichen Professionalisierungsbedarf.
Family Offices - Ein exklusives und spannendes Arbeitsumfeld
Ganz bewusst, im Sinne ihres exklusiven Beratungsauftrages, dringt in Family Offices nur wenig nach außen. Und gerade in kleineren mittelständischen Family Offices dringt nur wenig Neues von außen hinein, etwa, wenn es um den Kandidatenpool für potenzielle Führungskräfte geht. Man bleibt häufig „unter sich“.
Dabei verfügen Family Officer meist über einen sehr großen Handlungsspielraum in einem insgesamt dynamischen Umfeld, beispielsweise wenn es um den Aufbau von neuen Produkt- und Branchenportfolios geht. Hierbei profitieren sie von kurzen Entscheidungswegen. Besonders für Kandidaten aus verkrusteten Strukturen der tradierten, oft konzernbasierten Bankenwelt kann das ein Wechselgrund sein. Häufig locken Family Offices zudem mit einer hohen, erfolgsorientierten Komponente oder gar einer Unternehmensbeteiligung, so dass sich der persönliche Einsatz direkt bemerkbar macht und langfristig belohnt wird.
Neue Anforderungen an Family Officer
Das aktuelle Kapitalmarktumfeld, in dem Family Officer agieren, ist extrem anspruchsvoll. Es erfordert einen erfahrenen Blick für die Balance zwischen Chancen und Risiken und damit für eine ausgewogene Asset Allokation. Auch dem Thema Nachhaltigkeit kommt immer mehr Bedeutung zu. Bei sinkenden Renditen auf herkömmliche Anlagen zählen beispielsweise zukunftsorientierte und renditeoptimierte Asset-Klassen wie Private Equity oder Erneuerbare Energien, die im Niedrigzinsumfeld den Vermögenserhalt sicherstellen, als eine gute Alternative.
Besonders im Feld der direkten Unternehmensbeteiligungen herrscht große Aufbruchstimmung. Hier geht es beispielsweise um Venture-Capital-Beteiligung in wachstumsstarke Unternehmen aus den Bereichen E-Commerce, Fintech, Software und Technologie deutschland- und europaweit. Zunehmend internationaler geprägt ist die Arbeit von Family Offices auch im engen Austausch mit externen Managern, beispielsweise im Real-Estate-Umfeld, die dort internationale Märkte abdecken und auf regionaler Ebene stark spezialisiert sind. Regulatorik, komplexe Steuergesetzgebung und nicht zuletzt die zunehmende Digitalisierung sind weitere wichtige Aufgabengebiete.