Welche Strategie die Banken wählen
Die jüngste Finanzkrise hat gezeigt, dass viele Privatbanken nicht über ein hinreichend kompetitives Geschäftsmodell und effiziente Strukturen verfügen, um im härteren Wettbewerb in einer grundsätzlich nach wie vor attraktiven Branche erfolgreich zu sein.
Wie auch immer sich die weitere Regulierung entwickeln wird, es ist davon auszugehen, dass die Profite kleiner und die Kunden vorsichtiger werden, meint Carlos Ammann, Managing Partner von Booz & Company in der Schweiz. Dazu muss die Kostenstruktur weiter angepasst und mit mehr Assets optimiert werden. Kurzfristig dürften der anhaltende Margendruck und die zunehmenden Regulierung der Branche zu schaffen machen.
Mittel- bis langfristig liegen die Probleme eher in den Bereichen kundenbezogene Beratung, Anpassung der Organisation sowie Vertrauen, Reputation und Marke. Um den Wandel erfolgreich zu gestalten, müssen sich die Banken auch bei den Leistungskennzahlen umorientieren.
Während derzeit noch das Wachstum der Neuzuflüsse und die durchschnittliche Brutto-Marge am verwalteten Vermögen im Fokus stehen, dürften aus Sicht von PwC in den nächsten zwei Jahren Ertragswachstum, Kundenprofitabilität, Profitabilität nach Kundensegmenten, Kosten der Kundengewinnung und Nettorendite stärker in den Vordergrund rücken.
Nicht zuletzt mit Blick auf den Steuerstreit stehen die Schweizer Banken mit ausländischen Behörden vor der Herausforderung, das Geschäftsmodell mit den regulatorischen Anforderungen in Einklang zu bringen. Dennoch bleibt abzuwarten, ob die Schweiz nach dem Scheitern der Abgeltungssteuer-Idee den automatischen Informationsaustausch – sobald dieser OECD Standard ist – übernehmen wird.
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Margendruck und Regulierung Wie Schweizer Privatbanken den Umbruch meistern
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