Dabei ist über die Gesamtlaufzeit des PSPP zu beobachten, dass sich die Kaufanteile der Länder immer wieder veränderten. Vor allem die enorme Abweichung bei hochverschuldeten Ländern wie Belgien, Frankreich, Italien und Spanien zeige, dass es sich um einen Trend handele, der schon vor der Pandemie bestanden habe.
Welche Ausmaße das alles im Jahr 2020 erreicht, zeigt eine weitere Grafik. Darin setzen die ZEW-Leute sämtliche PSPP- und PEPP-Käufe mit dem voraussichtlichen Haushaltsminus der einzelnen Staaten ins Verhältnis. Mit der Erkenntnis, dass die EZB bei fünf Ländern drauf und dran ist, das komplette Minus zu finanzieren: Zypern, Griechenland, Portugal, Italien und – tatsächlich Deutschland (weil das Minus dort noch verhältnismäßig gering ist). Gekennzeichnet ist das durch die rote Linie, zeitanteilig per September.
Für die Studienautoren besteht kein Zweifel daran, dass die EZB die Vorgaben für die Kaufprogramme schon seit Jahren missachtet. Sie mache dadurch vor allem hochverschuldete Länder von den Käufen abhängig, was später die finanzielle Stabilität dieser Länder gefährden werde. Sollte die Pandemie mal zu Ende sein.
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