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Wie Anleger in der Kapitalanlage weiterkommen „Verwechseln Sie nie Investieren mit Spekulieren“

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Welche meinen Sie?

Zu spekulieren, wenn man glaubt, man würde investieren. Oder ernsthaft zu spekulieren, und nicht nur als Zeitvertreib, wenn man nicht über das notwendige Wissen und die erforderlichen Fähigkeiten verfügt; und wenn man mehr Geld aufs Spiel setzt, als man sich leisten kann zu verlieren. Spekulationen sind immer faszinierend, und es kann viel Spaß machen, wenn man auf der Gewinnerseite steht. Wenn Sie damit Ihr Glück versuchen wollen, dann legen Sie einen Teil Ihres Vermögens – je weniger, umso besser – zu diesem Zweck auf ein getrenntes Konto. Füllen Sie dieses Konto aber nie mit weiterem Geld auf, nur weil der Markt gestiegen ist und die Gewinne nur so hereinströmen. Dann ist es an der Zeit, darüber nachzudenken, das Geld von Ihrem spekulativen Konto abzuziehen. Vermischen Sie niemals Spekulation und Investitionen – weder auf dem gleichen Konto noch in Ihrem Denken.

Woran sollten sich Anleger beim Aktienkauf orientieren? An den Empfehlungen der Banken?

Sie sollten zuallererst ihren eigenen Kopf gebrauchen. Alles andere ist zweitrangig.

Was ist mit den Kapitalmarktprognosen der großen Analysehäuser?

Je weiter man sich von der Wall Street entfernt, umso mehr wird man auf Skepsis in Bezug auf Börsenprognosen und Timing stoßen. Der Investor kann die zahlreichen Prognosen, die alltäglich veröffentlicht werden, kaum ernst nehmen und wird sie infrage stellen. Dennoch beachtet er sie in vielen Fällen und agiert auch entsprechend.

Und weshalb?

Weil er überredet wurde, dass es für ihn wichtig sei, sich über den künftigen Weg der Börse eine Meinung zu bilden, und weil er das Gefühl hat, dass die Prognosen der Broker oder Anlageberater zuverlässiger sind als die eigenen.

Wo liegen denn genau die Vor- und Nachteile von Aktienanalysen?

Eine umfassende Antwort würde den Rahmen unserer Unterhaltung sprengen. Viel Geisteskraft wird auf diesem Gebiet verschwendet, und zweifelsohne gibt es einige Leute, die mit guten Aktienanalysen viel Geld verdienen. Doch es ist absoluter Unsinn zu glauben, dass die allgemeine Öffentlichkeit jemals von derartigen Prognosen profitieren könnte.

Warum ist das so?

Wer wird kaufen, wenn die Allgemeinheit, wie auf ein Signal hin, losrennt und mit Gewinn verkauft? Wenn Sie erwarten, in einigen Jahren reich zu sein, weil Sie irgendeinem System folgen oder einem „Leithammel“ nachlaufen, dann müssen Sie damit rechnen, dass Sie genau das zu tun versuchen, was zahllose Konkurrenten an der Börse ebenfalls tun wollen. Weder aus logischen Gründen noch aus der Erfahrung heraus gibt es einen Grund anzunehmen, dass irgendein typischer oder durchschnittlicher Investor die künftigen Marktbewegungen erfolgreicher antizipieren kann als die Allgemeinheit, zu der ja auch er zählt.

Mr. Graham, wir danken für das Gespräch.

Benjamin Graham (1894 – 1976) war ein US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler und Investor. Er gilt nicht nur als Begründer der fundamentalen Wertpapieranalyse und damit des Value Investing, sondern war auch Lehrer von Warren Buffett, dem weltbekannten US-Investor. Buffett nennt Grahams Werk „The Intelligent Investor“ das mit Abstand beste Buch, das je zum Thema veröffentlicht wurde.

Hinweis der Redaktion: Sämtliche Zitate Benjamin Grahams sind seinem Werk „The Intelligent Investor“ entlehnt, das in Deutschland als „Intelligent Investieren“ im FinanzBuch Verlag erschienen ist.

Dieser Artikel ist in der aktuellen Ausgabe von „Position“, dem Magazin von Flossbach von Storch erschienen. Sichern Sie sich hier Ihr kostenloses Abonnement.

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