Thematische Investments rücken in den Fokus
Zudem planen 58 Prozent der Teilnehmer, sich mit thematischen Investments aufgrund der impliziten Widerstandsfähigkeit langfristiger Themen zu befassen. Hier wurden unter anderem die Themen Gesundheitsversorgung und Urbanisierung aufgrund des demografischen Wandels sowie Technologie mit Schwerpunkten wie KI und ESG mit Fokus auf erneuerbare Energien, Arbeitsbedingungen und Unternehmensführung genannt.
Staatsanleihen sehen die Befragten angesichts minimaler Gesamtrenditen nicht als geeignetes Risikoinstrument, 61 Prozent bevorzugen daher eine stärkere Szenario-Planung, um das Portfoliorisiko für die kommende Dekade zu steuern. 57 Prozent wollen sich vorwiegend auf das Liquiditätsmanagement konzentrieren. Gut 55 Prozent sehen in der Diversifizierung einen massiven Eckpfeiler ihrer Investments - etwa im Hinblick auf die Anlageklassen oder die Risikofaktoren.
Wie die Studie weiter belegt, bevorzugen die Befragten fünf Anlageklassen, um regelmäßige Erträge zu erzielen: Am häufigsten wurden Infrastrukturinvestments genannt (58 Prozent), gefolgt von US-Investment Grade-Anleihen (44 Prozent), Schwellenländer-Anleihen mit Investment Grade-Status (41 Prozent), Private Debt (38 Prozent) und europäischen Anleihen mit Investment Grade-Status (36 Prozent).
In puncto Inflationsschutz bevorzugen die Befragten die Bereiche Aktien und Infrastruktur, weniger gefragt sind hingegen Rohstoffe und Immobilienkredite. US- und Schwellenländer-Staatsanleihen bevorzugt jeweils nur eine Minderheit von 18 beziehungsweise 17 Prozent.
Markteinbruch im März belegt Widerstandsfähigkeit von ESG-Investments
Der Studie zufolge hat sich der Markteinbruch im März als Test dafür erwiesen, ob ESG-Investments sich nur in Bullenmärkten auszahlen oder ob sie sich als widerstandsfähig gegenüber Drawdowns und Rückschlägen erweisen. Die Umfrageergebnisse sprächen eindeutig für Letzteres, heißt es von Amundi und Create Research: So gaben 52 Prozent der Befragten an, dass ihre ESG-Investments besser als der Rest des Portfolios abgeschnitten haben, 45 Prozent gaben zudem an, dass sich diese Portfolios gleich gut entwickelt haben.
Das „S“ gewinnt bei ESG-Investments an Bedeutung
Laut Studie gewinnt das „S“ aus dem ESG-Kürzel im Zuge der Pandemie weiter an Bedeutung, weil Covid-19 Themen wie Niedriglöhne und prekäre Arbeitsplätze sowie die Ausbeutung von Arbeitskräften in Branchen wie dem Einzelhandel, dem Transport- und Gesundheitswesen aufgedeckt habe. Daher haben mittlerweile 30 Prozent der Befragten das Thema S im ESG-Komplex auf der Agenda. Seit der Umfrage im Jahr 2018 ist die Bedeutung dieses Bereichs gestiegen, die Bedeutung der Faktoren E für Umwelt und G für Governance seien hingegen auf 41 beziehungsweise 29 Prozent gesunken.